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EQS-News: Globaler Marktausblick: Versicherungssektor stärkt Widerstandskraft in schwierigem Umfeld, sagt Swiss Re Institute (deutsch)

21.11.2023
um 09:30 Uhr

Globaler Marktausblick: Versicherungssektor stärkt Widerstandskraft in schwierigem Umfeld, sagt Swiss Re Institute

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Swiss Re Ltd / Schlagwort(e): Research Update
Globaler Marktausblick: Versicherungssektor stärkt Widerstandskraft in
schwierigem Umfeld, sagt Swiss Re Institute

21.11.2023 / 09:30 CET/CEST

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* Das durchschnittliche jährliche Prämienwachstum dürfte in den nächsten
zwei Jahren bei 2,2% liegen und damit höher ausfallen als im Schnitt der
vergangenen fünf Jahre (2018-2022: 1,6%)

* Dank steigender Anlagerenditen und nach wie vor harter Marktbedingungen
verbessert sich die Profitabilität des Versicherungssektors weiter

* Wie sich die globale Wirtschaft entwickelt, hängt derzeit stark von
geopolitischen Faktoren ab; das weltweite reale BIP-Wachstum dürfte laut
Prognosen von 2,6% im Jahr 2023 auf 2,2% im Jahr 2024 sinken und 2025
auf 2,7% steigen

* Inflation und Zinsen in den Industrieländern bleiben in den nächsten
zehn Jahren voraussichtlich erhöht; laut Prognose liegt die globale
Inflation 2024 bei 5,1% und 2025 bei 3,4%

Zürich/London, 21. November 2023 - Nach einer robusten Entwicklung im Jahr
2023 mit starkem Wirtschaftswachstum in den USA dürfte das weltweite reale
BIP 2024 um 0,4 Prozentpunkte auf 2,2% sinken. Dabei entwickeln sich die
grossen Volkswirtschaften unterschiedlich: Während die USA weiter wachsen,
stagniert Europa, und China ringt mit strukturellen Herausforderungen im
Binnenmarkt. Der Konflikt im Nahen Osten erhöht die Risiken für den
makroökonomischen Ausblick. Laut der sigma-Studie «Risk on the rise as
headwinds blow stronger» ist die globale Versicherungsindustrie dank ihrer
gestärkten finanziellen Lage besser gegen die gestiegenen makroökonomischen
und geopolitischen Risiken gewappnet.

Jérôme Jean Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Die essenzielle
Rolle, die Erstversicherer für den Transfer von Risiken spielen, wird
angesichts nachlassender wirtschaftlicher Rückenwinde und geopolitischer
Unsicherheiten besonders deutlich. Vor allem dank risikogerechter Preise und
höherer Anlagerenditen wird die Profitabilität der Erstversicherer weiter
steigen. Allerdings dürfte es ihnen in den meisten Märkten 2024 und 2025
noch nicht gelingen, ihre Kapitalkosten zu decken, weil sich die
wirtschaftliche Inflation weiterhin negativ auf die Schadenkosten auswirkt.»

Laut Swiss Re Institute war der starke Arbeitsmarkt der Hauptgrund für die
robuste Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr: So lagen die
Arbeitslosenquoten in den USA (3,9% im Oktober) und im Euroraum (6,5% im
September) trotz eines zunehmenden Arbeitskräfteangebots auf einem
historisch niedrigen Stand. Dies hat die Konsumnachfrage kräftig
unterstützt, insbesondere in den USA, wo die Konsumausgaben 2023 real um
2,4% steigen dürften. Dem sigma-Bericht zufolge ist der robuste Arbeitsmarkt
jedoch kein Zeichen für einen neuen Aufschwung, sondern ein Hinweis auf die
verzögerte Wirkung der Geldpolitik, die sich an den Arbeitsmärkten oft erst
später bemerkbar macht als in anderen Bereichen der Wirtschaft.

Rezessionsrisiko in Europa höher als in den USA

Der Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023
verursacht zusätzliche Risiken für die Weltwirtschaft. Mit Inflationsraten
über dem Zielwert und einer vorerst robusten Konjunktur in einigen
Industrieländern dürften die Zentralbanken noch mindestens für die nächsten
zwei Jahre bei ihrer restriktiven Zinspolitik bleiben.

Charlotte Mueller, Chief Economist Europe von Swiss Re: «Die Auswirkungen
der höheren Zinsen sind noch nicht voll in der Realwirtschaft angekommen.
Höhere Kapital- und Arbeitskosten werden die Gewinnmargen der Unternehmen
zunehmend aufzehren. Das könnte zu Entlassungen führen. Europas Wirtschaft
wird sich in den kommenden zwei Jahren am schwächsten entwickeln, und einige
grosse Volkswirtschaften wie Deutschland schrumpfen bereits.»

Anlageergebnisse wichtigere Komponente für Versicherungserfolg

In der Sach- und Haftpflichtversicherung wird eine weitreichende
Neubewertung des Versicherungsrisikos im Jahr 2023 dazu führen, dass das
globale Prämienvolumen in 2023 um schätzungsweise 3,4% und in den Jahren
2024 und 2025 um jeweils 2,6% wachsen wird. Die Auswirkung der
wirtschaftlichen Inflation auf die Schäden dürfte im Verlauf der Jahre 2024
und 2025 weiter abnehmen. Die Eigenkapitalrendite (ROE) als Mass für die
Profitabilität in der Nichtleben-Versicherung wird den sigma-Ergebnissen
zufolge 2024 und 2025 auf rund 10% steigen und damit deutlich über dem
zehnjährigen Durchschnitt von 6,8% liegen.

Gründe für die zunehmende Profitabilität sind die gestiegenen Anlagerenditen
aufgrund des höheren Zinsniveaus und die Verbesserung der
Underwriting-Ergebnisse aufgrund risikogerechter Prämiensätze in den
gewerblichen wie auch in den privaten Sparten. Die Anlagerenditen im
Nichtleben-Segment haben 2023 3,3% überschritten und werden 2024 weiter auf
rund 3,7% und 2025 auf 3,9% steigen. Zudem profitiert das Underwriting von
der rückläufigen Inflation sowie verbesserten Konditionen. Das dürfte dazu
führen, dass die Auswirkungen der Inflation auf die Schadenkosten immer
weiter abnehmen.

Hohe Zinsen, höhere Nachfrage: 4 Bio. USD Sparprämien in 2033 Auch der
globalen Lebensversicherungsbranche kommt die Anpassung an die neue
Normalität mit höheren Zinsen zugute. Swiss Re Insitute erwartet in den
kommenden zwei Jahren ein starkes Wachstum bei Sparprodukten, weil die
wachsende globale Mittelschicht bei der Vorsorgeplanung sich zunehmend auch
Versicherern zuwendet. Dem sigma-Bericht zufolge vollzieht sich beim
Prämienwachstum eine robuste Erholung, wobei das Gesamtprämienvolumen, das
2022 um 0,7% gesunken war, 2023 real um 1,5% und mittelfristig noch stärker
steigen dürfte (2024-2025: 2,3%). Wachstumsmotor sind hierbei vor allem die
Schwellenländer (+5,1%), aber auch die Industrieländer (+1,3%) tragen zu der
Entwicklung bei.

Im Jahr 2022 wurden weltweit Sparprämien in Höhe von rund 2,3 Bio. USD
gebucht. Diese Summe soll laut Prognose des Swiss Re Institute bis 2033 auf
4,0 Bio. USD steigen, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate
von real 2,7% entspricht. Dies wären in den kommenden zehn Jahren 1,7 Bio.
USD an zusätzlichen Sparprämien - ein Anstieg der Neugeschäftsprämien um 65%
im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahrzehnten. Swiss Re Institute hat
seine Wachstumsprognose für die kommenden zehn Jahre deutlich angehoben, vor
allem weil die vergangenen 20 Jahre durch die globale Finanzkrise, die
Tiefzinsphase und die Pandemie belastet waren.

Tabelle 1: Prognosen für reales BIP-Wachstum und VPI-Inflation, 2022 bis
2025F

2022 2023- 2024- 2025-
S P P
Reales BIP-Wachstum, Weltweit 2,8% 2,6% 2,2% 2,7%
Jahresdurchschnitt
USA 2,1% 2,4% 1,1% 1,9%
Grossbritan- 4,5% 0,5% 0,2% 1,2%
nien
Euroraum 3,4% 0,4% 0,3% 1,2%
Japan 1,1% 2,0% 1,0% 0,9%
China 3,0% 5,1% 4,5% 4,4%
Inflation, Gesamt-VPI, Weltweit 7,9% 5,9% 5,1% 3,4%
Jahresdurchschnitt
USA 8,0% 4,2% 2,7% 2,4%
Grossbritan- 9,0% 7,4% 3,3% 2,3%
nien
Euroraum 8,4% 5,6% 2,7% 2,1%
Japan 2,5% 3,2% 2,7% 1,7%
China 2,0% 0,6% 1,8% 2,0%
S= Schätzungen, P = Prognosen, VPI=Verbraucherpreisindex, Daten per 6.
November 2023.
Quelle: Swiss Re Institute, Bloomberg

Tabelle 2: Prognostiziertes reales Prämienwachstum

Ge- Nichtle- Le-
samt ben ben
2023S 2024-25- 2023S 2024-25- 2023- 2024-25-
P P S P
Welt 1,5% 2,2% 1,4% 2,1% 1,5% 2,3%
Industrie Alle 0,4% 1,6% 1,0% 1,7% -0,6- 1,3%
länder %
Nordamerika 0,7% 1,3% 0,9% 1,5% 0,1% 0,5%
Westeuropa -0,4- 1,7% 1,1% 2,0% -1,8% 1,5%
%
Asien/Pazifik 0,7% 2,3% 1,9% 2,8% 0,2% 2,2%
Schwellen Alle 6,4% 4,8% 3,4% 4,1% 7,6% 5,1%
länder
Ausser China 3,0% 3,5% 1,0% 2,7% 3,9% 4,1%
China 9,3% 6,0% 5,6% 5,6% 10,0% 5,7%
S = Schätzungen, P = Prognosen. Daten per 6. November 2023.
Quelle: Bloomberg, Swiss Re Institute

So erhalten Sie diese sigma-Studie:

Die englische Ausgabe der sigma-Studie 6/2023, «Risk on the rise as
headwinds blow stronger - economic and insurance market outlook 2024/25»
steht in elektronischer Form zur Verfügung. Sie können diese hier
herunterladen.

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