dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 01.12.2023 - 17.00 Uhr
USA: Industriestimmung stagniert auf niedrigem Niveau
TEMPE - Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im November unter dem Strich nicht verändert. Der Einkaufsmanagerindex ISM stagnierte auf seinem Vormonatswert von 46,7 Punkten, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Freitag in Tempe mitteilte. Analysten hatten im Schnitt eine Verbesserung auf 47,8 Zähler erwartet. Der Indikator liegt damit weiter unter der Schwelle von 50 Punkten, was auf eine schrumpfende Industrie hinweist.
USA: Bauausgaben legen deulich zu
WASHINGTON - In den USA sind die Bauausgaben im Oktober deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat legten sie um 0,6 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um lediglich 0,3 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im Vormonat von 0,4 auf 0,2 Prozent revidiert.
ROUNDUP: Wieder heftige Kämpfe im Gazastreifen - Feuerpause verstrichen
TEL AVIV/GAZA - Die Feuerpause im Gaza-Krieg hat nicht gehalten. Israels Armee hat die Kämpfe gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Kampfflugzeuge seien gegenwärtig dabei, Ziele der Hamas im abgeriegelten Gazastreifen anzugreifen, teilte die Armee am Freitagmorgen nach Ablauf der einwöchigen Feuerpause mit.
ROUNDUP: Industriestimmung in der Eurozone erholt sich stärker als erwartet
LONDON - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im November deutlicher von jüngsten Rückschlägen erholt als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im Monatsvergleich um 1,1 Punkte auf 44,2 Zähler, wie S&P am Freitag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Ein vorläufiges Ergebnis wurde um 0,4 Punkte nach oben revidiert. Der Indexwert erreichte damit den höchsten Stand seit sechs Monaten.
Großbritannien: Industriestimmung hellt sich deutlich auf
LONDON - Die Lage in der britischen Industrie scheint nicht mehr ganz so schlecht zu sein. Im November hellte sich die Stimmung den dritten Monat in Folge auf, wie S&P Global am Freitag in London mitteilte. Der Einkaufsmanagerindex stieg um 2,4 Punkte auf 47,2 Zähler. Eine erste Schätzung wurde um 0,5 Punkte angehoben. Aktuell notiert der Indikator so hoch wie letztmalig im April.
Schweizer Wirtschaft im Sommer leicht gewachsen
BERN - Die Schweizer Wirtschaft hat im Sommer wieder an Fahrt aufgenommen. Im dritten Quartal ist das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gewachsen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Im zweiten Quartal war die Schweizer Wirtschaft noch leicht um 0,1 Prozent geschrumpft.
Italien: Wirtschaft wächst im Sommer leicht
ROM - Die italienische Wirtschaft ist im Sommer leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich im dritten Quartal zum Vorquartal um 0,1 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Freitag in Rom mitteilte. Eine vorläufige Schätzung hatte noch eine Stagnation ergeben. Analysten hatten im Schnitt eine Bestätigung erwartet. Das leichte Wachstum folgt auf eine Schrumpfung um 0,4 Prozent im zweiten Quartal.
ROUNDUP: Finanzminister Lindner will umschichten statt neuer Schulden
BERLIN - Finanzminister Christian Lindner will für den Haushalt 2024 keine zusätzlichen Schulden aufnehmen, sondern sparen. "Wir werden auf der Ausgabenseite umschichten. Dafür, dass wir Zukunftsinvestitionen und bedeutende Vorhaben der Koalition realisieren, werden wir andere überkommene, heute nicht mehr notwendige Ausgaben repriorisieren", sagte der FDP-Politiker am Freitag im Bundestag. "Noch mehr Schulden bei stark gestiegenen Zinsen ist jedenfalls nicht der richtige Weg." Er wolle lieber Geld für Zukunftsinvestitionen ausgeben als für Zinsen.
COP28/GESAMT-ROUNDUP: Staaten warnen bei Klimagipfel vor Zerstörung
DUBAI - Ständig sorgt die Klimakrise in vielen Teilen der Welt für Zerstörung - doch selten steht sie so im Rampenlicht wie an jenen Tagen im Jahr, wenn die Weltspitze zum Krisentreffen anreist. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bescheinigte dem Planeten auf der Weltklimakonferenz in Dubai eine schwere Krankheit. "Eine Krankheit, die nur Sie, die Führer der Welt, heilen können", wie er am Freitag den Dutzenden Staats- und Regierungschefs zurief. Kanzler Olaf Scholz (SPD) brachte eine hauseigene Medizin mit nach Dubai: seinen Klimaclub, mit dem er einen Beitrag zur Klimawende in der Industrie leisten will.
Deutlicher Anstieg der Firmenpleiten - Droht eine Insolvenzwelle?
HAMBURG - Die zahlreichen Krisen machen den Unternehmen in Deutschland zu schaffen. Der Informationsdienstleister Crif rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten in diesem und im kommenden Jahr, erwartet aber keine Pleitewelle. "Die Unternehmen stehen weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, darunter vor allem hohe Energiekosten, Lieferkettenprobleme, geopolitische Unsicherheiten und anhaltende Inflation", erläuterte Deutschland-Geschäftsführer Frank Schlein am Freitag. Zudem beeinträchtigten gestiegene Produktionskosten, höhere Personalausgaben und hohe Zinsen die finanzielle Lage vieler Firmen.
ROUNDUP: SPD und Grüne kontern FDP-Forderung nach Bürgergeld-Überprüfung
BERLIN - Politiker von Grünen und SPD sind einer Forderung ihres Koalitionspartners FDP entgegengetreten, die geplante Erhöhung des Bürgergelds auf den Prüfstand zu stellen. "Die Inflation bei Lebensmitteln lag in den letzten Monaten teils bei über 20 Prozent. Das Bürgergeld garantiert das Existenzminimum, auch in solchen Situationen", sagte der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Andreas Audretsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das Bürgergeld sei mit den Stimmen der Ampel und der CDU/CSU verabschiedet worden. "Es sollten nun alle dazu stehen."
Aufträge für Großanlagen federn Abschwung im Maschinenbau etwas ab
FRANKFURT - Großaufträge aus dem Ausland haben das trübe Bild im deutschen Maschinenbau im Oktober etwas aufgehellt. Zum ersten Mal seit gut einem halben Jahr sanken die Bestellungen im Vergleich zum Vorjahresmonat nur noch einstellig, wie der Branchenverband VDMA am Freitag in Frankfurt mitteilte. Der Wert der Aufträge verringerte sich preisbereinigt um fünf Prozent. Die Bestellungen aus dem Ausland sanken lediglich um ein Prozent. Das Inlandsgeschäft blieb mit einem weiteren Rückgang von 15 Prozent dagegen unverändert schwach.
Ifo-Institut: Autoindustrie im Abschwung
MÜNCHEN - Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie hat sich im November weiter verschlechtert. Die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen bewerteten zwar ihre aktuelle Geschäftslage wieder besser als im Vormonat, sehen aber den kommenden Monaten noch pessimistischer entgegen. Der Geschäftsklimaindex der wichtigsten Industriebranche sank zum dritten Mal in Folge auf nun minus 16,8 Punkte, nach minus 16,3 Punkten im Oktober. Fachreferentin Anita Wölfl sagte am Freitag: "Die deutsche Autoindustrie kommt aus ihrer konjunkturellen Abschwungphase nicht heraus." Die Stimmung war im Juni eingebrochen und bewegt sich seither auf diesem Niveau.
Deutschland importiert deutlich weniger Weihnachtsbäume
WIESBADEN - Der Import von Weihnachtsbäumen nach Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitag wurden 2022 insgesamt 1,8 Millionen Bäume eingeführt und damit 24,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Gegenüber 2014, als die Importzahlen den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre erreichten, betrug das Minus sogar 37,1 Prozent. Gründe für den Rückgang nannte die Behörde nicht. Der größte Teil der eingeführten Weihnachtsbäume stammte auch 2022 aus Dänemark (83,3 Prozent).
China: Caixin-Industriestimmung steigt wieder über die Expansionsschwelle
PEKING - Die Lage in chinesischen Industriebetrieben hat sich im November wieder verbessert. Der Indexwert für die Stimmung der Einkaufsmanager des Wirtschaftsmagazins "Caixin" ist erstmals seit August gestiegen. Die Kennzahl legte auf 50,7 Zähler zu, von zuvor 49,5 Punkten, wie Caixin am Freitag mitteilte. Analysten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen geringfügigen Zuwachs auf 49,6 Punkte erwartet.
ROUNDUP: Selenskyj will Befestigungsanlagen ausbauen
KIEW - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den forcierten Bau von Schutzräumen und Festungsanlagen entlang aller Frontabschnitte angekündigt. "Die Priorität ist offensichtlich", sagte er am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Mit dem Verteidigungsminister und führenden Militärs sei über die Errichtung solcher Anlagen diskutiert worden. Zuletzt hatte eine Reihe von Beobachtern die ukrainische Gegenoffensive für gescheitert erklärt. Die Betonung des Festungsbaus gilt als ein Indiz dafür, dass die Führung in Kiew sich nun auf die Verteidigung konzentriert.
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