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Baerbock nennt Biontech-Impfstoffproduktion in Ruanda Meilenstein

18.12.2023
um 05:30 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock hat Afrika im Kampf gegen Pandemien und andere Krankheiten die Unterstützung Deutschlands und der Europäischen Union versprochen. "Krankheiten kennen keine Ländergrenzen oder Kontinente - unsere Solidarität darf es auch nicht", erklärte die Grünen-Politikerin am Sonntag zu ihrem Besuch im ostafrikanischen Ruanda an diesem Montag. Baerbock will in der Hauptstadt Kigali an einer Veranstaltung teilnehmen, bei der das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech ein Herzstück seiner ersten Produktionsstätte für mRNA-Vakzine in Afrika vorstellt.

"Der Weg zu einer fairen internationalen Gesundheitsarchitektur ist kein Kurzstreckenlauf, sondern ein Team-Marathon", sagte Baerbock. Deshalb unterstütze "Team Europa das Ziel einer eigenen afrikanischen Impfstoffproduktion - vom Konzept bis zur Kanüle".

Heute werde nur eine von 100 Impfdosen, die in Afrika verimpft würden, auch dort hergestellt, ergänzte die Außenministerin. 2040 sollten es schon 60 Mal mehr sein. Dies mache das EU-Projekt Global Gateway mit 1,2 Milliarden Euro bis 2027 möglich - 550 Millionen Euro dafür kämen aus Deutschland. Die erste mRNA-Impfstoff-Fabrik Afrikas in Ruanda sei "noch nicht der Zieleinlauf - aber ein echter Meilenstein und Hoffnung für Millionen".

Die "Global Gateway"-Initiative der EU sieht vor, in den nächsten Jahren bis zu 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern zu investieren - auch um der EU mehr globalen Einfluss zu sichern. Das Projekt soll Chinas Projekt "Neuer Seidenstraße" Konkurrenz machen.

"Niemand ist sicher, bis alle sicher sind" - als die Covid-Pandemie den Globus überrollt habe, sei dies der Welt klar geworden, sagte Baerbock. Es schmerze noch heute, dass viel zu viele Menschen gerade auch in Afrika zu Beginn der Pandemie dem Virus schutzlos ausgeliefert gewesen seien und "dass wir als die internationale Gemeinschaft buchstäblich nicht liefern konnten". Auch bei anderen Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose entscheide manchmal eine einzige Impfung über Leben und Tod. "Gerechter und schneller Zugang zu lebensrettenden Impfstoffen darf aber nicht davon abhängen, ob ein Kind in Deutschland oder Ruanda geboren wird", betonte Baerbock./bk/DP/zb

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