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Deutsche Anleihen geben nach US-Arbeitsmarktdaten deutlich nach

02.02.2024
um 18:23 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben nach einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht deutlich nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Freitag zuletzt um 0,70 Prozent auf 134,98 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug deutlich auf 2,23 Prozent. Am Vortag hatte sie mit 2,22 Prozent einen einmonatigen Tiefstand erreicht. Auch in den anderen Ländern der Eurozone legten die Renditen deutlich zu.

Der Arbeitsmarkt in den USA hat im Januar die Erwartungen deutlich übertroffen. Der Aufbau der Beschäftigung war laut Zahlen des Arbeitsministeriums vom Freitag erheblich stärker als von Ökonomen erwartet. Die Stundenlöhne legten ebenfalls überraschend deutlich zu. Die Arbeitslosenquote verharrte auf einem sehr niedrigen Niveau. Der robuste Arbeitsmarkt dürfte der US-Notenbank Fed den Kampf gegen die Inflation erschweren. Die Anleihekurse gaben nach der Veröffentlichung nicht nur in den USA, sondern auch in Europa merklich nach.

"Der Stellenaufbau war seit Anfang 2023 durchweg kräftig, dies wird unter Berücksichtigung der Datenrevisionen sogar noch deutlicher", kommentierten die Ökonomen der Commerzbank. Dazu habe sich der Lohnauftrieb in den letzten Monaten wieder verstärkt. "All dies spricht nicht für rasche Zinssenkungen." Die Commerzbank erwartet erst im Mai eine Verringerung.

In dieser Woche hatte Fed-Chef Jerome Powell gesagt, für eine erste Zinssenkung benötige man mehr Zuversicht, dass die Inflation nachhaltig zurückgehe. Der Arbeitsmarkt wirkt über die Beschäftigung und die Lohnentwicklung auf die allgemeine Teuerung./jsl/he

LS - Bund

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