FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei der Lufthansa
Man sei "erschüttert" über das Vorgehen der Discover, erklärte die VC-Tarifkommission. Es sei klar erkennbar, dass das Unternehmen lieber mit dem Betriebsrat verhandele und die Höhe der Forderung nicht ausschlaggebend war für die Ablehnung des angestrebten Tarifvertrags, heißt es in einem Rundschreiben an die Piloten. Eine Betriebsvereinbarung erreiche nicht die Rechtsqualität und Sicherheit eines Tarifvertrags mit der Gewerkschaft. Künftige Gespräche um Gehaltssteigerungen würden zum "kollektiven Betteln".
Die Kommission warnte die Kollegen auch vor der vom Lufthansa-Konzern angestrebten "Sozialpartnerschaftscharta". Mit Vorankündigungsfristen, festgelegten Eskalationsstufen, verpflichtender Mediation, Zwangsschlichtung und Begrenzung möglicher Forderungen werde alleine die Einschränkung des bestehenden Streikrechts angestrebt. Das werde man nicht akzeptieren.
Es sei völlig klar, dass eine Betriebsvereinbarung keine Tarifierung ersetzt, sagte hingegen eine Sprecherin der Airline. "Es bleibt unser Ziel, einen Tarifvertrag abzuschließen, bei dem die Interessen unserer Mitarbeitenden und unserer Airline im Vordergrund stehen. Dazu haben wir, wie vergangene Woche mit der VC vereinbart, gestern unser verbessertes Angebot übermittelt."
Die Gewerkschaft streitet für einen Erst-Tarifvertrag bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Gesellschaft, die mit 24 Flugzeugen unter anderem dem Ferienflieger Condor Konkurrenz machen soll. Die Piloten haben bereits zweimal gestreikt und einen fünfstündigen Warnstreik vorangeschickt./ceb/DP/jha