FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf niedrigem Kursniveau haben die Aktien von Delivery Hero
Dabei sprangen die Titel über die 21-Tage-Linie, die ein Indikator für den kurzfristigen Trend ist und zogen noch weiter bis über die 22-Euro-Marke an. Zuletzt betrug das Plus gut 20 Prozent auf 22,39 Euro. Die Verluste seit Anfang Februar, die zeitweise mit bis zu einem Drittel heftig ausfielen, wurden damit inzwischen wieder aufgeholt.
Der Essenslieferant hatte am Morgen endgültige Jahreszahlen mit neuen Details vorgelegt. Die Analysten der kanadischen Bank RBC hoben in einer ersten Einschätzung die Bruttomarge positiv hervor. Diese liege im zweiten Halbjahr mit 8,3 Prozent über der Konsensschätzung von 6,6 Prozent und über der hauseigenen Prognose von 7,7 Prozent.
Auch hinsichtlich der zuletzt aufgekommenen Liquiditätssorgen gab es viel Erleichterung. Delivery Hero sieht keinen Zeitdruck beim Verkauf seines Südostasien-Geschäfts, der sich zu einer Hängepartie entwickelte, weshalb es am Markt Sorgen vor einem Scheitern gab. Zuletzt hatten Spekulationen die Debatte angeheizt, dass Delivery Hero und Interessenten wie der Dienstleister Grab nicht auf einen Nenner für Foodpanda kommen.
"Wir müssen Foodpanda nicht verkaufen, auch wenn das ein Vorteil für unsere Liquidität wäre", sagte Finanzchef Emmanuel Thomassin am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Damit trat der Manager auch Bedenken von Investoren entgegen, dass der Finanzmittelfluss von Delivery Hero nicht ausreichen könnte, Schulden aus eigener Kraft zu bedienen. Der Konzern sei weder auf externe Finanzierungen wie in der Vergangenheit noch auf Erlöse aus Fusionen und Übernahmen angewiesen, hieß es weiter.
Analyst Andrew Ross sprach in einer Studie von ermutigendem Tenor mit Blick auf die erwartete Margen- und Barmittelverbesserung über das laufende Jahr hinaus. Dies dürfte etwas den Fokus von der Bilanzsituation nehmen, sagte der Experte./tih/ajx/he