(neu: Verluste minimiert, zeitweise im Plus, mehr UBS-Stimme)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Gescheiterte Gespräche über den Verkauf der Aktivitäten in Südostasien haben den Kurs von Delivery Hero
Im Tradegate-Handel hatten die Anleger sehr nervös agiert. Der Kurs rutschte auf 18,60 Euro. Im Xetra-Handel war das Minus mit fast 20 Euro im Tief immer noch prozentual zweistellig. Doch Anleger griffen im Verlauf wieder zu. Die Kurs-Schwankungen der vergangenen Wochen gingen damit weiter. Anfang Februar war der Kurs wegen Spekulationen über den Verkaufsprozess und wegen daraus resultierender Liquiditätssorgen knapp unter 15 Euro auf ein Rekordtief gesackt.
Die Verhandlungen über einen Verkauf von Foodpanda seien abgebrochen worden, hatte der Essenslieferdienst am Mittwochabend mitgeteilt. Damit bewahrheiteten sich die jüngsten Spekulationen darüber, dass ein Deal in Südostasien wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht zustande kommt.
Laut Händlern klangen die jüngsten Unternehmensaussagen zum Verkaufsprozess noch durchaus optimistisch, auch wenn der Markt bereits mit einem Scheitern gerechnet habe. Einem Börsianer zufolge mildert es etwas die Situation, dass es zuletzt Aussagen gab, wonach der Mittelzufluss ausreiche, um die Schulden des Unternehmens zurückzuzahlen.
Vor einer Woche hatte Finanzchef Emmanuel Thomassin der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gesagt, er sehe keinen Zeitdruck beim Verkauf des Geschäfts. "Wir müssen Foodpanda nicht verkaufen, auch wenn das ein Vorteil für unsere Liquidität wäre". Damit reagierte der Manager auch auf Bedenken von Investoren, dass der Finanzmittelfluss von Delivery Hero nicht ausreichen könnte, Schulden aus eigener Kraft zu bedienen.
UBS-Analyst Jo Barnet-Lamb äußerte sich zwar enttäuscht vom Ende der Gespräche. Er glaubt aber, dass das Vertrauen der Anleger in den Wert des Südostasien-Geschäfts jetzt höher ist als vor den jüngsten Ergebnissen des vierten Quartals. Diese hatten die Anleger von Delivery Hero zuletzt ermutigt. Falls das Geschäft wieder wachse, sollten die deutlich verbesserten Bruttomargen eine Ära profitablen Wachstums ankündigen.
Barnet-Lamb äußerte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen in naher Zukunft wahrscheinlich keinen Zugriff auf externes Kapital benötigen wird, um die Schuldenlast zu tragen./tih/ngu/jha/