FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag etwas gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Konjunkturdaten aus der Eurozone sendeten durchwachsene Signale. Während sich die Stimmung im Dienstleistungssektor aufhellte, verschlechterte sie sich in der Industrie. Unter dem Strich stieg der Einkaufsmanagerindex von S&P Global, er liegt aber immer noch unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. "Die Eurozone wandert allmählich aus der Rezession", kommentierte Ökonom Norman Liebke von der Hamburg Commercial Bank.
Unterdessen hat die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals seit fast zwanzig Jahren wieder einen Verlust eingefahren. Hintergrund sind hohe Zinsausgaben wegen steigender Leitzinsen, die die Zinseinnahmen deutlich übersteigen. Auch für die nächsten Jahre rechnet die Notenbank mit Verlusten. Die EZB steht damit nicht alleine, auch andere Zentralbanken wie die US-Notenbank Fed fahren gegenwärtig hohe Verluste ein.
Die am Nachmittag in den USA veröffentlichten Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe belasteten die Anleihekurse nicht. Die Zahl war unerwartet und deutlich gestiegen. Dies deutet auf einen weiterhin robusten Arbeitsmarkt hin und spricht eher gegen baldige Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. Zudem hat der Vizepräsident der US-Notenbank Fed, Philip Jefferson, vor einer zu starken Lockerung der Geldpolitik gewarnt. Man müssen immer auch die Gefahr zu starker Maßnahmen als Antwort auf eine Verbesserung bei der Inflationsentwicklung im Auge behalten./jsl/jkr/he