FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Aussagen zum laufenden und kommenden Jahr haben am Donnerstag die Aktie des Modehändlers Hugo Boss
Im bisherigen Jahresverlauf hat das Papier nun ein knappes Viertel an Wert eingebüßt. Es zählt damit zu den fünf schwächsten Aktien im MDax
Nach den bereits bekannten vorläufigen Eckzahlen zum vergangenen Jahr sei der Fokus auf den Ausblick gerichtet gewesen, sagte ein Händler. "Und da lag für 2024 die jeweilige Mitte der vom Unternehmen gegebenen Prognosespanne für den Umsatz und das operative Ergebnis unter der durchschnittlichen Analystenschätzung."
Die vorsichtigen Aussagen zum laufenden Jahr und auch die zum Wachstum 2025 sind auch nach den Worten von Goldman-Expertin Louise Singlehurst und Frederick Wild vom Analysehaus Jefferies die zentralen Faktoren für die Enttäuschung der Anleger.
UBS-Analystin Zuzanna Pusz bemängelte zudem die verfehlte Bruttomarge des Unternehmens im vierten Quartal. Zur Prognose von Boss eines Umsatzwachstums zwischen 3 und 6 Prozent für 2024 verwies sie zudem darauf, dass Investoren eher mit einem Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich gerechnet hätten.
"Hugo Boss ist nach einem Hype wieder in der 'Normalität' angekommen", kommentierte DZ-Bank-Analyst Thomas Maul die Zahlen und Ziele. "Die Strahlkraft der erneuerten Marke reicht offensichtlich nicht mehr aus, um in einem schwachen Konsumumfeld die bisherigen Wachstumserwartungen zu erfüllen." Er hob dabei aber vor allem auf die Aussagen des Managements zu den Wachstumszielen für das kommende Jahr ab. Mitte Januar, so präzisierte Maul, habe der Konzern das Umsatzziel für 2025 in Höhe von fünf Milliarden Euro noch für erreichbar gehalten. Nun aber sei von einer möglichen leichten Verzögerung gesprochen worden./ck/ngu/mis