FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Donnerstag bis zum Mittag leichte Kursgewinne erzielt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Etwas Auftrieb erhielten sichere Anlagen durch Auftragsdaten aus der deutschen Industrie. Allerdings fielen die Zahlen nur auf den ersten Blick schwach aus. Im Januar gingen die Bestellungen stark zurück, jedoch nach einem kräftigen Auftragszuwachs im Dezember. Auch im mehrmonatigen Vergleich fällt die Entwicklung günstiger aus. "Alles in allem also keine schlechte Zahl, sobald man einmal den ersten Schreck über das Januar-Minus überwunden hat", kommentierte die Landesbank Baden-Württemberg.
Am Nachmittag rückt die Geldpolitik in den Mittelpunkt. In den USA setzt Notenbankchef Jerome Powell seine halbjährliche Anhörung vor dem Kongress fort. In Europa entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) über ihren Kurs. Sie dürfte ihren Leitzins weiter auf hohem Niveau halten und sich mit Fragen zur mittelfristigen Ausrichtung konfrontiert sehen. Wie in den USA stellt sich die Frage, wann die Währungshüter angesichts rückläufiger Inflationsraten mit Zinssenkungen beginnen.
In Japan stiegen die Kapitalmarktzinsen moderat an. Auslöser waren Gehaltsdaten für Januar, die einen zunehmenden Lohnauftrieb belegen. Zudem gab sich ein weiteres Mitglied der Notenbank zuversichtlich, dass das Inflationsziel von zwei Prozent bald nachhaltig erreicht werden könnte. Damit verdichten sich die Hinweise, dass sich die Bank of Japan demnächst ein Stück weit von ihrer extrem lockeren Geldpolitik verabschieden könnte./bgf/jsl/stk