BERLIN (dpa-AFX) - Nach einem herausfordernden Jahr sieht der Online-Händler Zalando
Wie der Dax-Konzern
Baader-Bank-Experte Volker Bosse bezeichnete die neuen Mittelfristziele als "ermutigend". JPMorgan-Analystin Georgina Johanan monierte dagegen, dass das Unternehmen nicht länger von zweistelligen Wachstumsraten spreche. Von solch überdurchschnittlich starken Zuwächsen hatte Zalando sich in seinen Prognosen allerdings schon zu Beginn des Jahres 2023 verabschiedet. Denn seither belasten knappe Geldbeutel der Konsumenten die Geschäfte.
Auch im laufenden Jahr dürfte die Konsumflaute erst einmal andauern. So dürften den Angaben zufolge Umsatz und Bruttowarenwert im schlimmsten Fall auf Vorjahresniveau verharren. Co-Konzernchef Robert Gentz und Finanzchefin Sandra Dembeck stellen im besten Fall aber auch ein Plus von bis zu fünf Prozent in Aussicht. Durch weitere Profitabilitätssteigerungen soll der bereinigte operative Gewinn zudem auf 380 bis 450 Millionen Euro steigen.
Fortan will Zalando seine Sparten neu gliedern. Bislang waren die Geschäfte auf die verschiedenen Verkaufskanäle aufgeteilt, also etwa online und Outlet. Künftig unterteilt das Unternehmen in zwei Segmente mit Geschäfts- und Privatkunden, also B2B und B2C. Letzteres umfasst neben den Online-Fashion-Stores samt Großkundenhandel auch die stationären Outlets und Lounge by Zalando und steht für den Großteil der Geschäfte.
2023 musste Zalando bei Bruttowarenwert und Umsatz der Fashion-Stores noch Federn lassen. Sowohl in der DACH-Region mit Deutschland, Österreich und der Schweiz als auch in allen anderen Ländern im Teilbereich "Rest of Europe" gingen die Zahlen nach unten. Kunden schauten dagegen lieber in den Outlets in größeren Städten oder in der Online-Lounge vorbei, in der es immer wieder Ausverkäufe gibt.
Wegen der getrübten Kauflaune ging der Bruttowarenwert des Gesamtjahres um 1,1 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro zurück. Der Konzernumsatz sank um knapp zwei Prozent auf 10,1 Milliarden Euro.
Dank Kosteneinsparungen etwa bei der Logistik sprang der um Einmaleinflüsse bereinigte operative Gewinn (Ebit) aber deutlich von fast 185 Millionen Euro auf rund 350 Millionen Euro nach oben. Beim operativen Ergebnis schaffte Zalando das obere Ende der eigenen Zielspanne und übertraf die durchschnittlichen Analystenschätzungen bei Weitem. Unter dem Strich verdiente Zalando 83 Millionen Euro nach 16,8 Millionen im Jahr zuvor.
Der Konkurrent Inditex