FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Dienstag ein wenig zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die im März auf den höchsten Stand seit Februar 2022 gestiegen Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) belasteten die Anleihen nicht. Der Anstieg war zudem stärker als erwartet.
ZEW-Präsident Achim Wambach verweist auf die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in den kommenden sechs Monaten die Zinsen senken könnte: "Dies könnte eine Erklärung für die optimistischeren Erwartungen für die deutsche Baubranche sein." Der Exportsektor profitiere zudem von den gestiegenen Konjunkturerwartungen für China. Gedämpft wurde das verbesserte Bild durch die weiterhin sehr schwache Bewertung der aktuellen Lage.
Obwohl die japanische Notenbank am Morgen zum ersten Mal seit 2007 die Zinsen angehoben hat, sind die Renditen für japanische Staatsanleihen gesunken. Der Leitzins ist nicht mehr negativ und liegt jetzt in einer Spanne zwischen null und plus 0,1 Prozent.
Experte Michael Pfister von der Commerzbank verwies auf die Stellungnahme der Bank of Japan (BoJ) zur Zinsentscheidung. Darin würden "noch einige Zweifel" an einem wirklichen Zinserhöhungszyklus geweckt. "Von daher hat die BoJ zwar einen ersten Schritt aus der ultra-expansiven Geldpolitik vorgenommen, eine deutlich falkenhafte Wende war dies aber nicht", sagte Pfister. Als Falken werden bei Notenbanken Vertreter einer eher straffen Geldpolitik bezeichnet./jsl/jkr/jha/