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ROUNDUP: Softwareanbieter Nemetschek plant mehr Wachstum - Aktie unbewegt

21.03.2024
um 10:01 Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Bausoftwareanbieter Nemetschek nimmt sich im neuen Jahr trotz der düsteren Lage in der europäischen Bauwirtschaft wieder stärkere Zuwächse vor. Bei den Zielen für die Profitabilität hatten sich Experten nach dem Rückgang im Vorjahr allerdings teils etwas mehr ausgerechnet. Auch dieses Jahr geht bei dem auf Software für Architekten und Bauunternehmen spezialisierten Konzern aus München die Umstellung auf Abonnementerlöse weiter. Vorstandschef Yves Padrines will zudem Geld in Innovationen wie Künstliche Intelligenz, Cloud-Angebote und Digitale Zwillinge investieren. Die Aktie trat trotz der guten Marktstimmung nach Handelsbeginn auf der Stelle.

Das im MDax notierte Papier hat in diesem Jahr bisher rund elf Prozent zugelegt. Analyst Michael Briest von der UBS sprach von einem weitgehend wie erwartet ausgefallenen Ausblick, auch wenn Nemetschek damit eine schnellere Umstellung auf das Abo-Modell anstrebe als gedacht. Auch Chandramouli Sriraman von Stifel sah die Unternehmensprognose im Rahmen dessen, was der Markt erwartet habe.

Der Umsatz soll 2024 währungsbereinigt um zehn bis elf Prozent zulegen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte zwischen 30 und 31 Prozent liegen. Allerdings wird die operative Marge damit den Wert von 2022 (32,0 Prozent) wohl nicht wieder erreichen. Analysten hatten im Schnitt um die 31 Prozent für 2024 auf dem Zettel.

Im vergangenen Jahr hatte Nemetschek wie bereits bekannt ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 8 Prozent erzielt und einen Rückgang der operativen Marge auf 30,3 Prozent verzeichnet. Das Konzernergebnis blieb mit 161,3 Millionen Euro nahezu stabil.

Nemetschek hat im vergangenen Jahr seine Angebote verstärkt auf Abonnementerlöse umgestellt, was Wachstum und Profitabilität belastete, mittel- und langfristig aber Vorteile bringen soll. Das Management hatte bereits früh im vergangenen Jahr in Aussicht gestellt, dass das Wachstum 2024 wieder den zweistelligen Prozentbereich erreichen dürfte und die Marge über 30 Prozent liegen sollte. 2025 soll sich das Wachstumstempo dann weiter beschleunigen.

Dabei ist die Lage am Bau - und damit bei der Hauptkundschaft des Unternehmens - derzeit wegen hoher Zinsen und gestiegener Kosten schlecht. Chef Padrines sprach von einem aktuell herausfordernden Umfeld, vor allem mit Blick auf die europäische Bauwirtschaft, in dem sich das Unternehmen beweisen und seine Widerstandsfähigkeit erhöhen müsse. "Wir wollen diese Widerstandsfähigkeit noch weiter stärken, in dem wir weiter internationalisieren, die wiederkehrenden Umsätze deutlich steigern und Innovationen vorantreiben", sagte er laut Mitteilung.

Im Geschäft mit Bauunternehmen (Sparte Build) fuhr Nemetschek 2023 die geringsten Zuwächse ein, auch weil die wichtige US-Marke Bluebeam von Lizenzerlösen auf Abonnements umstellte. Aber auch bei Medienunternehmen, denen Nemetschek mit der Marke Maxon Grafik- und Video-Animationsprogramme für Filme und Videospiele anbietet, lief es nicht rund. Die langanhaltenden Streiks in der Film- und TV-Industrie in Hollywood hatten den Angaben zufolge einen negativen Effekt.

Nemetschek bietet vor allem Software für Architekten, Bauzeichner, Bauunternehmen, Medienunternehmen und Immobilienverwalter an. Das Unternehmen hat über 3400 Beschäftigte. Gut die Hälfte der Aktien gehört der Stiftung des Unternehmensgründers Georg Nemetschek oder seiner Familie./men/mne/stk

Nemetschek SE

WKN 645290 ISIN DE0006452907