ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Klimawandel hinterlässt Spuren in der Bilanz der Versicherungen. "Insbesondere das Hagelrisiko nimmt zu, vor allem in Deutschland, Italien und Frankreich", berichtete der Schweizer Rückversicherer Swiss Re
Mit steigenden Temperaturen würden Extremwetterereignisse häufiger und heftiger, berichtete die Swiss Re. Die Schäden stiegen vor allem, weil Wirtschaft und Bevölkerung wachsen, weil mehr Menschen in teils gefährdete Städte ziehen und sich dort mehr wertvolle Infrastruktur und Material befinde als zuvor. Als Beispiel nannte Swiss Re den starken Anstieg von Solaranlagen auf Hausdächern.
Höhere Versicherungsprämien allein könnten das Risiko nicht decken. Das Schadenspotenzial müsse durch Anpassungsmaßnahmen reduziert werden, etwa den Bau von Hochwasserschutzanlagen. Gebiete, die für Naturgefahren anfällig seien, sollten nicht besiedelt werden.
Der Rückversicherer schätzt, "dass sich angesichts steigender Temperaturen und immer häufigerer und stärkerer Extremwetterereignisse die versicherten Schäden innerhalb der nächsten zehn Jahre verdoppeln könnten". Das entspräche einer jährlichen Steigerung um gut sieben Prozent und läge damit in etwa beim oberen Wert der Steigerungen seit 1994. Die Schäden erhöhten sich seitdem um fünf bis sieben Prozent im Jahr.
Die folgenschwerste Naturkatastrophe 2023 war nach dieser Analyse das Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar, mit versicherten Schäden von geschätzt 6,2 Milliarden Dollar. Dazu seien vor allem Schäden durch schwere Gewitter, Tornados oder Hagelstürme gekommen. Diese Kategorie verursachte versicherte Schäden in Rekordhöhe, insgesamt 64 Milliarden Dollar. 85 Prozent davon entfielen auf die USA, aber die höchste Zunahme in dieser Kategorie habe es in Europa gegeben./oe/DP/jha