(Wiederholung aus technischen Gründen)
BERLIN (dpa-AFX) - Der Essenslieferdienst Delivery Hero
Damit hat sich das Papier seit dem Jahreswechsel um gut ein Fünftel verteuert. Anleger, die die Scheine seit drei Jahren im Depot halten, verzeichnen allerdings einen Wertverlust von rund 77 Prozent. Denn die Delivery-Hero-Aktie hatte zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie deutlich mehr gekostet. Anfang 2021 hatten Anleger noch gut 145 Euro für ein einziges Papier hingelegt, heute sind es gut 30 Euro. Mit dem Ende der Pandemie und aufgekommenen Fragen zur Finanzierung der Geschäfte geriet der Aktienkurs ins Straucheln. Seit Februar erholen sich die Scheine allerdings wieder etwas.
Grund für Optimismus sieht das Management in Zusatzgebühren, um den Umsatz nach oben zu treiben. Dabei verlangt Delivery Hero nicht nur von seinen Partnerrestaurants zusätzliche Zahlungen, etwa um besser in der App platziert zu werden. Auch Verbraucher sollen tiefer in die Tasche greifen, als wenn sie direkt bei der Pizzeria oder dem asiatischen Restaurant um die Ecke anrufen. Neben Liefergebühren und Abonnementkosten erheben Lieferdienste mittlerweile auch "Servicegebühren" zur Deckung der eigenen Kosten und Transaktionsgebühren bei bestimmten Zahlungsmethoden wie etwa PayPal.
Die Monetarisierung der Geschäfte sei deutlich fortgeschritten, kommentierte Jefferies-Analyst Giles Thorne in einer ersten Reaktion.
Im ersten Quartal sprang der um Rabattaufwendungen bereinigte Erlös um gut ein Fünftel auf knapp drei Milliarden Euro, wie das im MDax
Der Bruttowarenwert (Gross Merchandise Value, GMV) legte im ersten Quartal um acht Prozent auf fast zwölf Milliarden Euro zu. Wechselkurseffekte sind in beiden Fällen ausgeklammert. Bei beiden Kennziffern entwickelte sich Delivery Hero besser als von Analysten im Schnitt erwartet.
Konzernchef Niklas Östberg betonte die Strategie eines "profitablen Wachstums". Entsprechend greift der Manager weiter durch und macht mit unrentablen Geschäften kurzen Prozess. Die verlustreichen Dmarts-Warenhäuser, die Kunden in kurzer Zeit mit Lebensmitteln versorgen sollen, schrumpfte erneut auf nun 895. Bis Ende 2024 sollen sie die Schwelle zum bereinigten operativen Gewinn erreichen. Das in der Vergangenheit stark kritisierte Glovo-Geschäft aus Spanien soll im zweiten Halbjahr ein positives bereinigtes Ergebnis beitragen.
Die Profitabilitätsanstrengungen zeigten sich auch im abgeschlossenen Jahr: So konnte Delivery Hero seinen Verlust 2023 deutlich reduzieren, wie ebenfalls am Donnerstag bekannt gegeben wurde. Waren es 2022 noch knapp drei Milliarden Euro Fehlbetrag, verkleinerte sich der Wert nun auf rund 2,3 Milliarden Euro./ngu/lew/mis