SEVENUM (dpa-AFX) - Die Online-Apotheke Redcare
Das Papier fiel zwischenzeitliche auf ein Tief seit Mitte März. Zuletzt notierte es mit 131,40 Euro noch knapp drei Prozent im Minus. Bis Anfang April hatten die Anteilsscheine ihre schwungvolle Erholung des vergangenen Jahres fortgesetzt - mit einem Zwischenhoch von 153 Euro hatten sich die Kursgewinne seit Ende 2022 auf rund 250 Prozent belaufen.
Treiber war vor allem die Hoffnung auf starke Geschäfte nach der Einführung des E-Rezeptes in Deutschland. Allerdings muss das Unternehmen nun Geld in Werbung stecken, denn Konkurrenten wie DocMorris schlafen nicht.
Unter dem Strich stand im ersten Quartal mit 7,8 Millionen Euro abermals ein Minus - nach einem Verlust von 10,2 Millionen vor einem Jahr. Der Umsatz stieg - vor allem dank einer Übernahme - wie bereits seit Anfang April bekannt um rund die Hälfte auf 560 Millionen Euro. Ohne die Übernahme von MediService stieg der Umsatz um knapp 19 Prozent. Der Konzernerlös mit rezeptfreien Produkten (Non-Rx) kletterte dabei um ein Fünftel auf 404 Millionen Euro nach oben.
Im Gesamtjahr will Redcare weiterhin ein Umsatzwachstum um 30 bis 40 Prozent auf 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro erreichen. Von den Erlösen sollen 2 bis 4 Prozent als um Sondereffekte bereinigter operativer Gewinn hängen bleiben.
Rückenwind dürfte auch das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten liefern. Zuletzt hatte Redcare grünes Licht für ihre digitale Einlösemethode von rezeptpflichtigen Mitteln erhalten.
Analyst Michael Heider von Warburg Research sieht Redcare weiterhin gut aufgestellt, um vom E-Rezept zu profitieren. Allerdings müsse nun abgewartet werden, wie schnell Patienten die neue Einlösemöglichkeit nutzten. Daher können sich die kurzfristigen Erwartungen mancher Anleger an Redcare als zu hoch erweisen./mis/mne/jha/