Wetter beschert Bau- und Gartenmärkten ordentliches Frühjahrsgeschäft
KÖLN (dpa-AFX) - Die milden Temperaturen im März und April haben bei vielen Menschen in Deutschland die Lust geweckt, im eigenen Garten aktiv zu werden. Die Bau- und Gartenfachmärkte sind in diesem Jahr besser in das für sie so wichtige Frühjahrsgeschäft gestartet als 2023. Die Branche legte um 4,4 Prozent zu und erzielte einen Umsatz von 4,76 Milliarden Euro, wie der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) am Mittwoch mitteilte. Im Monat März verzeichneten die Märkte sogar ein Plus von 9,6 Prozent.
Besonders stark zulegen konnten die Märkte im Bereich Erden, Saatgut und Gartenchemie. Hier lagen die Umsätze laut Branchenverband mehr als 43 Prozent höher als im Vorjahr. Ein starkes Wachstum gab es auch in den Sortimenten Lebendgrün (+39,4 Prozent) sowie Gartengeräte/Be- und Entwässerung (+36,1). Bei Bauhaus waren nach eigenen Angaben Mähroboter sowie Nutzpflanzen wie Kräuter und Cocktailtomaten besonders gefragt, bei Obi unter anderem Pflanzen-, Garten- und Hochbeeterde sowie Rindenmulch.
BHB-Hauptgeschäftsführer Peter Wüst äußerte sich vorsichtig optimistisch zu der Entwicklung: "Wir sind froh darüber, dass uns die Rahmenbedingungen, die uns im letzten Jahr noch reichlich Herausforderungen beschert haben, diesmal einen weit besseren Auftakt ermöglichen." Dennoch lief es für die Märkte längst nicht in allen Bereichen gut. Deutliche Rückgänge gab es bei Renovierungs- und Bauprodukten wie Fliesen (-15,2), Möbel (-9,7) und Bauelemente (-8,2). Die Politik liefere nicht "die notwendigen Anschubimpulse, obwohl der Bedarf an neuen und saniertem Wohnungsraum stetig steigt und sich die Inflation und Geldmärkte allmählich wieder in die richtige Richtung bewegen", kritisierte Wüst.
Im vergangenen Jahr hatten die Baumärkte im ersten Quartal knapp neun Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen. Ursachen waren das schlechte Wetter und die Konsumzurückhaltung. Darunter litt die Branche besonders stark. Im gesamten Jahr 2023 waren die Umsätze in Deutschland trotz gestiegener Preise um 3,1 Prozent zurückgegangen./cr/DP/stk