DUISBURG (dpa-AFX) - Die Thyssenkrupp
Deutschlands größter Stahlerzeuger hatte im April einen deutlichen Abbau von Produktionskapazitäten in Duisburg angekündigt, der auch mit einem Arbeitsplatzabbau verbunden sein werde. Das Unternehmen will damit auf die schwächelnde Konjunktur und die gestiegenen Energiekosten reagieren.
Die Thyssenkrupp-Stahlsparte beschäftigt rund 27 000 Menschen, allein 13 000 davon in Duisburg. Der Mutterkonzern Thyssenkrupp plant die Verselbstständigung der Sparte. Erster Schritt dazu soll ein 20-Prozent-Einstieg des Energieunternehmens EPCG des tschechischen Investors Daniel Kretinsky sein.
Am Freitag war durch einen Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" bekanntgeworden, dass es beim Umbau der Stahlsparte laut einer Vereinbarung zwischen dem Unternehmen, der Arbeitnehmerseite und dem künftigen Stahl-Miteigentümer EPCG nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen soll. "Dass wir betriebsbedingte Kündigungen bei Thyssenkrupp Steel im Zuge der Restrukturierung ausschließen können, ist ein wichtiger Schritt", sagte Vize-Aufsichtsratschef Detlef Wetzel (IG Metall) der WAZ.
"Die getroffene Grundsatzvereinbarung gibt der strukturellen Neuaufstellung des Stahlbereichs einen stabilen und verlässlichen Rahmen", teilte die Stahlsparte dazu am Montag mit. Ein wesentliches Element der Verständigung zwischen der Thyssenkrupp AG, EPCG, dem Thyssenkrupp Steel-Aufsichtsrat und Thyssenkrupp Steel bestehe darin, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden sollen. Zudem werde eine Begleitkommission unter Einbindung der Mitbestimmung und der IG Metall dauerhaft in den Prozess der strukturellen Neuaufstellung eingebunden sein. "Die Grundsatzvereinbarung ist auch deshalb ein wichtiger Schritt, als die Umsetzung des neuen Business Plans mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird."/tob/DP/he