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Deutsche Anleihen: Deutliche Verluste nach Frankreich-Wahl

01.07.2024
um 16:47 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Montag nach der ersten Runde der Parlamentswahl in Frankreich stark unter Druck geraten. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank um 0,67 Prozent auf 130,63 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,59 Prozent.

Am Markt wurde die geringere Nachfrage nach als sicher empfundenen Wertpapieren wie Bundesanleihen mit den Wahlergebnissen aus Frankreich begründet. Zwar erhielt der rechtsnationale Rassemblement National (RN) erwartungsgemäß die meisten Stimmen. Für eine absolute Mehrheit im Parlament könnte es aber knapp werden. Der Vorsprung des RN fiel nicht so deutlich aus wie erwartet.

"Obwohl der RN die erste Runde der französischen Parlamentswahlen gewonnen hat, bleiben das Ergebnis der zweiten Runde am 7. Juli und das Ausmaß, in dem der RN die französische Innenpolitik beeinflussen könnte, weitgehend offen", kommentierte Chefökonom Holger Schmieding von der Berenberg Bank. Von der Dekabank hieß es, das Wahlresultat dürfte von den Märkten mit Erleichterung aufgenommen werden.

Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager werden versuchen, ihren Sieg mit einer gemeinsamen Front bei den Stichwahlen am 7. Juli zu verhindern. Sowohl aus dem Linksbündnis als auch von Macrons Partei hieß es, man werde in den Wahlkreisen, in denen man auf dem dritten Platz gelandet sei, zugunsten der Kandidaten zurücktreten, die in der Lage seien, das Rassemblement National zu schlagen.

Vor diesen Hintergrund war der Abstand zwischen der Rendite zehnjähriger französischer und deutscher Staatsanleihen am Montag zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gefallen. Allerdings bewegt sich diese Renditedifferenz immer noch auf dem Niveau von 2012. Die Rendite zehnjähriger französischer Staatsanleihen betrug zuletzt 3,34 Prozent./la/he

LS - Bund

WKN 965264 ISIN DE0009652644