LANDSBERG (dpa-AFX) - Der Großküchenausrüster Rational
Zuletzt gewann das Papier gut sechs Prozent an Wert und kostete 805,50 Euro. Der Kurs erholte sich damit von seinem Kursrutsch am Vortag im Zuge der sehr schwachen Gesamtmärkte. Seit Jahresbeginn hat Rational damit rund 15 Prozent an Börsenwert zugelegt.
Der Profiküchen-Ausrüster profitierte im ersten Halbjahr 2024 von einer starken Nachfrage aus Asien. Die Region wuchs dank guter Geschäfte in China und Japan um 13 Prozent. Auch die Geschäfte in Nord- und Lateinamerika übertrafen das Vorjahr. Die Erlöse der Region Europa ohne Deutschland verharrten hingegen in etwa auf dem Vorjahresniveau. Während die Geschäfte in Italien, Benelux, Spanien und Schweden schwächer liefen als im Vorjahr, verzeichnete das Unternehmen in Osteuropa ein Wachstum.
Leicht zulegen konnte der Profiküchen-Ausrüster auch in den nach eigenen Angaben größten europäischen Märkten Frankreich und dem Vereinigten Königreich. Die Umsätze im Heimatmarkt Deutschland schrumpften hingegen gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent. Das Rational-Management erklärt dies vor allem mit dem hohen Umsatz in Deutschland im ersten Vorjahresquartal wegen des Abbaus des damals hohen Auftragsbestands.
Nach Einschätzung von Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank war das zweite Quartal des Unternehmens von einem soliden Umsatzwachstum geprägt. Die vorteilhaften Margentrends der vergangenen Quartale hätten sich fortgesetzt. Allerdings sei Rational hoch bewertet. Für Analyst Sebastian Kuenne von der kanadischen Bank RBC ist der Umsatz wie erwartet ausgefallen. Das operative Ergebnis habe die Prognosen übertroffen. Kuenne sprach zwar von einem insgesamt guten Zahlenwerk, doch verglichen mit dem Sektor erscheine Rational auch für ihn hoch bewertet.
In den ersten sechs Monaten legte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 10 Prozent auf 149 Millionen Euro zu. Rational übertraf sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten leicht. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 117,1 Millionen Euro hängen - ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Auftragsbestand betrug Ende Juni rund 120 Millionen Euro und war damit ähnlich hoch wie Ende des ersten Quartals. Ein Jahr zuvor hatte das Orderbuch noch einen Umfang von rund 160 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr zeigte sich das Unternehmen etwas zuversichtlicher. Vom Umsatz soll nun etwas mehr als Ergebnis vor Zinsen und Steuern hängen bleiben als im Vorjahr. Zuvor hatte das Unternehmen eine operative Marge in etwa auf dem 2023er-Niveau im Visier. Das Jahresziel für den Umsatz bestätigte das Rational-Management. Die Erlöse sollen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen./lfi/mne/men