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911 Speedster als Sonderwunsch-Werksunikat realisiert
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EQS-News: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG / Schlagwort(e): Produkteinführung
911 Speedster als Sonderwunsch-Werksunikat realisiert
19.08.2024 / 10:25 CET/CEST
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Weltpremiere bei der Monterey Car Week im August 2024
911 Speedster als Sonderwunsch-Werksunikat realisiert
* Individuell: einzigartiges Auto für einen einzigartigen Designer und
Autosammler
* Arbeitsintensiv: dreijährige Umsetzung durch die Sonderwunsch-Experten
* Sportlich: mit Komponenten vom Carrera RS
Seit 1954 gehören Speedster-Varianten zur Unternehmenshistorie von Porsche.
Sie kombinieren offenes Fahrvergnügen mit besonders ausgeprägter
Fahrdynamik. Charakteristisch sind die verkürzte Frontscheibe und die
Heckabdeckung. In der Modellhistorie des 911 klafft jedoch eine Lücke: Ab
1988, also am Ende der G-Serie, bot Porsche einen solchen Zweisitzer an und
ebenso ab 1989 auf Basis des Typs 964. Von der vierten Generation des 911,
dem Typ 993, gab es, abgesehen von zwei Einzelstücken, sowie deutlich später
einem im Rahmen einer Werksrestaurierung umgebautem Exemplar keinen
Speedster im regulären Modellprogramm. Porsche Enthusiast, Speedster-Sammler
und Designer Luca Trazzi ließ seinen Traum von einem 911 Speedster über das
Sonderwunsch-Programm Wirklichkeit werden. Entstanden ist ein Unikat ganz
nach den persönlichen Vorstellungen des Designers.
Stuttgart. "Am Anfang sah ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich
träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen", diesen
legendären Ausspruch von Ferry Porsche hat sich Luca Trazzi zu eigen
gemacht. Auch der erfolgreiche Designer aus Mailand hat nicht nur geträumt,
sondern ist aktiv geworden: Der Porsche Enthusiast vermisste einen 911
Speedster der Generation 993 in seiner umfangreichen Speedster-Sammlung.
Luca Trazzi wandte sich an das Sonderwunsch-Team von Porsche. Zusammen mit
den Experten realisierte er seinen Traumwagen. Mehr als drei Jahre dauerte
es, bis auf Basis eines 911 Carrera Cabrios (Typ 993), Baujahr 1994, sein
Einzelstück entstand. Der auch technisch umfangreich modifizierte Zweisitzer
mit der charakteristischen Heckabdeckung ist eines der Highlights der
diesjährigen Monterey Car Week (9. bis 18. August 2024) in Kalifornien.
Der Entstehungsprozess: Kunde und Designer zur selben Zeit
"Als kleiner Junge habe ich mich Hals über Kopf in den puristischen Porsche
Speedster verliebt. Um mir meinen ersten Porsche, einen Speedster 1600 Super
von 1955, leisten zu können, musste ich sehr hart arbeiten. Seitdem durfte
ich meine Leidenschaft, oder besser gesagt, meine Speedster-Manie ausleben",
so Luca Trazzi. "Mein Traum war es, meine Sammlung mit einem 911 Speedster
des Typen 993 zu vervollständigen. Aus Leidenschaft habe ich darum ein
solches Modell skizziert. Das Projekt sollte die Stilelemente aller
bisherigen Speedster Modelle vereinen. Denn obwohl sich diese
Karosserieversion in ihrer Historie stetig weiterentwickelt hat, hat sie die
Eleganz ihrer Vorgänger bewahrt und ist ihren Ursprüngen treu geblieben."
"In dieser Ausprägung und mit diesem enormen Änderungsumfang ist der 911
Speedster unser erstes Werksunikat für einen Endkunden", sagt Alexander
Fabig, Leiter Individualisierung und Classic bei Porsche. "Das Einzelstück
zeigt, was im Rahmen unseres Sonderwunsch-Programms möglich ist - und zwar
auf der Basis eines klassischen Porsche 911 von 1994." Das Projektteam hat
sogar ein maßstabsgetreues Designmodell des Speedster gebaut.
"Einen Designer als Kunden zu haben, war für mich eine spannende Erfahrung.
Weil Luca und ich die gleiche Sprache sprechen, gestaltete sich die
Zusammenarbeit besonders kreativ und fokussiert", erzählt Grant Larson,
Leiter Sonderprojekte Design. "Zudem brachte er sich durch sehr konkrete
Vorstellungen intensiv in das Projekt ein."
Am Anfang stand ein Besuch im Unternehmensarchiv auf dem Programm, um tiefer
in die Geschichte des Speedster einzusteigen und weitere Ideen zu
generieren. Zu diesem ersten Treffen ist Luca Trazzi mit einem eigenen
Projektbuch voller Entwürfe und Skizzen und einer sehr konkreten Projektidee
zur Umsetzung seines individuellen Speedster angereist. Das entspricht der
Philosophie des Werksunikats: Vor dem fertigen Einzelstück steht der
gemeinsame, kreative Fahrzeugentstehungsprozess im Vordergrund. Der Kunde
wird aktiver Teil des Projektteams und begleitet aus der Perspektive eines
Projektleiters hautnah die Umsetzung seiner Idee.
Während des Projekts war Luca Trazzi mehrere Male bei Porsche und hat von
seinem im Rahmen des Projekts ausgestellten Werksausweis Gebrauch gemacht.
Dabei hat er unter anderem live miterlebt, wie sein Speedster in der
werkseigenen Lackiererei ein Bad in der kathodischen Tauchlackierung (KTL)
nahm. Diese Prozedur durchlaufen ansonsten nur Neufahrzeuge im regulären
Produktionsprozess. Danach begann der komplette Lackaufbau von Hand. Der
strahlend gelbe Fahrzeuglack ist nicht nur als Farbe individuell für den
Kunden entwickelt, auch die Bezeichnung ist sehr persönlich: Der Hund Otto
aus dem persönlichen Umfeld des Kunden wurde zum Namensgeber. Bei einem
Meeting benannte der Designer den Lack spontan nach diesem Vierbeiner -
"Ottoyellow" entstand.
"Sehr aufwendig in Design, Konzeption wie Fertigung war die Heckabdeckung
mit ihren konkaven und konvexen Formen", erinnert sich Philipp Setter,
Leiter der Sonderwunsch Kundenberatung. "Doch auch in diesem Punkt ist es
uns gelungen, Luca Trazzi's Design-Visionen in Einklang mit den Porsche
Prozessen und Qualitätsstandards zu bringen. Denn schließlich lautet unser
Sonderwunsch Credo ,You dream it. We build it.'"
Exterieur und Interieur: Speedster-Stilelemente neu interpretiert
Typisch Speedster sind die Heckabdeckung und die Frontscheibe. Nur ein
dünner schwarzer Rahmen umrandet sie und verstärkt den Effekt. Schwarze
kegelförmige Außenspiegel im klassischen Design von Sportwagen aus den
1960er Jahren sowie das Vier-Punkt-Tagfahrlicht moderner Porsche Modelle
sind weitere markante Merkmale des Exterieurs. Die Karosserielinie der
Heckabdeckung wurde von Luca Trazzi völlig neu gestaltet.
Der Speedster ist in Ottoyellow lackiert. Dieses markante Gelb wurde eigens
für das Fahrzeug entwickelt. Die 18 Zoll großen Leichtmetallräder im
Turbo-Design sind schwarz lackiert, die Fineline in Gelb bildet dazu einen
Kontrast. Die schwarzen Steinschlagschutz-Folien vor den Hinterrädern sind
funktionelle Design-Elemente und markante Merkmale anderer Speedster
Generationen. Sie korrespondieren mit den ebenfalls schwarzen Türgriffen
sowie den Lufteinlässen im Bugspoiler. Der Auftritt des Werksunikats ist
sportlich: Die Sonderwunsch-Experten haben den Bugspoiler, die
Seitenschweller sowie die hinteren Kotflügel des 911 Turbo (Typ 993)
verbaut. Blinker, Heckleuchten und Leuchtenband sind optisch neu
interpretiert worden.
Im Interieur dominiert schwarzes Leder mit gelben Ziernähten. Die
Kopfstützen ziert ein eingestickter Speedster-Schriftzug. Das optische
Highlight im Innenraum sind die Mittelbahnen der Sitze: Sie sind im
"Checkered"-Design mit gelben und schwarzen Karos ausgeführt. Handwerklich
ein Meisterwerk, denn jedes Karo wurde von Hand zugeschnitten und vernäht.
Dasselbe Muster tragen der vordere, mit Leder ausgekleidete Kofferraum, das
Car Cover sowie eine zum Auto passende Touring Bag. Carbon-Elemente an
Instrumententafel, Mittelkonsole und Handbrems- sowie Schalthebel
individualisieren den Innenraum weiter. Auch die Sitzrückseiten sind aus
Carbon. Die Einstiegsleisten aus Carbon sind erstmals in einem Porsche 911
des Typs 993 beleuchtet, natürlich in "Ottoyellow", und tragen einen
individuellen Schriftzug.
In Gestalt des Porsche Classic Communication Management (PCCM) ist modernes
Infotainment mit Navigation und Apple Car Play an Bord. Mit diesen von
Porsche Classic entwickelten Nachrüstgeräten steht vielen Old- und
Youngtimern der Marke die digitale Welt offen. Der Startbildschirm wurde für
den Kunden ebenfalls individualisiert.
Liebe zum Detail beweisen auch die Schalter für die Fensterheber: Die
Symbole wurden neu gestaltet und zeigen die typische Speedster-Seitenlinie.
Eine vergoldete "One-off"-Plakette auf der Armaturentafel kennzeichnet das
Einzelstück.
Der Antrieb: mehr Power
Motor, Fahrwerk, Lenkung und Bremsanlage stammen aus dem 911 Carrera RS (Typ
993). Der luftgekühlte Sechszylinder-Boxer war seinerzeit der stärkste Motor
von Porsche: Aus 3,8 Litern Hubraum schöpft er 221 kW/ 300 PS.
Vom 911 Carrera Speedster auf Basis der 993-Generation existierten bislang
exakt zwei Exemplare. Das erste hat die Exclusive-Abteilung 1995 eigens für
Ferdinand Alexander Porsche entwickelt. Es ist grün, besitzt
17-Zoll-Leichtmetallräder sowie ein Tiptronic-Getriebe und basiert auf der
Carrera-Karosserie. Dieses Exemplar fand seinen Weg als Leihgabe der Familie
zurück ins werkseigene Museum. Ein zweiter 911 Speedster (Typ 993) wurde
2001 für einen US-Kunden gebaut auf Basis eines der letzten 993 Cabrios von
1998. Der Sitcom-Star erhielt einen silbernen Speedster als turbobreites
4S-Modell mit 18-Zoll-Rädern.
Der hier vorgestellte Speedster hat nicht nur eine andere
Entstehungsgeschichte als alle anderen Modelle, sondern grenzt sich auch
durch das eigenständige Design und die Technikkomponenten von seinen
Vorgängern ab.
Das Werksunikat: die exklusivste Ausprägung des Sonderwunsch-Programms
Porsche interpretiert das legendäre Sonderwunsch-Programm der späten 70er
Jahre neu und ermöglicht personalisierte Einzelstücke - vom Kunden
mitkreiert, von Porsche professionell umgesetzt. Dieses
Individualisierungsangebot ist für straßen-zugelassene Porsche Fahrzeuge
jeden Alters möglich. Je nachdem kümmern sich die Experten der Porsche
Exclusive Manufaktur oder Porsche Classic um die Umsetzung.
Der Prozess auf dem Weg zum Sonderwunsch Werksunikat als höchste Ausprägung
hat drei entscheidende Meilensteine. Am Anfang steht die Idee des Kunden.
Damit tritt er - vermittelt von seinem Porsche Zentrum - an einen
Sonderwunsch-Kundenberater heran. Ist die Idee nach erster Einschätzung
durch die Porsche-Fachleute grundsätzlich umsetzbar, lädt Porsche den Kunden
zu einem Projektgespräch ein. In Zusammenarbeit mit Designern und Experten
der jeweiligen Bereiche entsteht in der Konzeptphase ein Lastenheft. Am Ende
entscheidet der Kunde, ob er das Projekt umsetzen möchte.
In der dritten Phase werden die Komponenten entwickelt und das Fahrzeug wird
gebaut. Design, Konstruktion und Entwicklung arbeiten eng mit den
Mechanikern, den Karosseriebauern und den Lackierern der Porsche eigenen
Manufakturen zusammen. Je nach Bedarf können zudem Spezialisten aus dem
Entwicklungszentrum Weissach oder anderen Unternehmensbereichen hinzugezogen
und Testeinrichtungen wie Aggregate-Prüfstände genutzt werden. In Handarbeit
und stets begleitet durch den Kunden wird das Traumfahrzeug Realität.
Über Luca Trazzi
Luca Trazzi, Architekt und Industriedesigner, wurde 1962 in Verona geboren.
Bereits in jungen Jahren mit dem Carlo-Scarpa-Preis ausgezeichnet, arbeitete
er fünfzehn Jahre lang an der Seite von Aldo Rossi, mit dem er eng
zusammenarbeitete und dessen Assistent er war. Heute arbeitet er in Mailand
und China. Er ist außerdem einer der Gründer von designboom.com und entwirft
für die renommiertesten internationalen Marken. Luca Trazzi liebt es,
Objekte zu zeichnen, die keinem modischen Trend folgen. "Objekte, die
einfach zu nutzen, zu verstehen und schön anzusehen sind. Objekte mit
einfachen, fesselnden Formen, Linien, die nie aus der Mode kommen", erklärt
Luca Trazzi. "Die Liebe zum Detail ist das Merkmal, das in meiner Arbeit zu
sehen ist. Parallel zum Design interpretiere ich Orte auf künstlerische
Weise, durch Installationen, die die 'Inszenierung' meiner Visionen und
Gedanken darstellen, fast wie ein Freilichttheater."
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