FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Fluggesellschaften Lufthansa
Nicht zufällig machten internationale Airlines inzwischen einen Bogen um deutsche Flughäfen, die immer mehr Verbindungen in die Welt verlieren. "Wir sind abgehängt in Europa", sagt Gerber mit Blick auf eine deutsche Erholungsquote von 82 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. In den meisten anderen Ländern Europas gebe es längst Wachstum des Luftverkehrs über das damalige Niveau hinaus. Neben der exportorientierten Wirtschaft Deutschlands seien auch die Menschen auf Freizügigkeit angewiesen. Mit hohen Ticketpreisen werde das Fliegen immer mehr zur sozialen Frage.
Lufthansas Personalvorstand Michael Niggemann wendet sich erneut gegen staatliche Vorgaben zur Beimischung nachhaltiger Kraftstoffe (SAF). Weil mit dem System nur Starts innerhalb der EU erfasst werden, führe das zu Nachteilen im Wettbewerb mit außereuropäischen Drehkreuzen. Ab 2025 sind Airlines bei Abflügen aus der EU verpflichtet, im Schnitt zwei Prozent ihres Treibstoffs aus nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) zu decken. Bis 2050 soll dieser Anteil auf 70 Prozent steigen. Laut Lufthansa wird perspektivisch zu wenig SAF produziert, das in der Folge ein erheblicher Kostenfaktor werde. Vorgaben der EU und des deutschen Staats zum Beimischen synthetischer, aus Strom produzierter Kraftstoffe seien schlichtweg nicht erfüllbar./ceb/DP/mis