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Pressestimme: 'Münchner Merkur' zu K-Frage

04.09.2024
um 05:35 Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu K-Frage:

"Nicht immer freut sich der Dritte, wenn zwei sich streiten. Söders Fingerhakeln mit Merz um die Kanzlerkandidatur bezweckt genau das Gegenteil: Einer von uns beiden wird's, sagt der Bayer - und positioniert sich damit klar als Reserve-Kanzlerkandidat der Union. Sollte doch der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass CDU-Chef Merz, aus welchen Gründen auch immer, zurückziehen muss, soll ja keiner auf die verrückte Idee kommen, zuerst an Hendrik Wüst statt an Markus Söder zu denken. Söder ist ein Machtmensch, aber kein Phantast: Er weiß, dass weder seine hohen Beliebtheitswerte noch das adrette neue Bärtchen die Gesetze der politischen Schwerkraft in der Union außer Kraft setzen. Doch wird sich kein CSU-Chef unter Wert verkaufen, schon gar nicht in einem bayerischen Bierzelt. Was hat der Bayernregent auch zu verlieren? Im schlimmsten Fall lässt er sich das Zugeständnis, dass Merz unter ihm Kanzler werden darf, teuer abkaufen."/yyzz/DP/nas