EMDEN (dpa-AFX) - In der Krise bei Volkswagen
Weil sagte weiter, VW habe in seiner Geschichte viele schwierige Situationen durchlebt. "Bis jetzt ist es noch jedes Mal gelungen, zu gemeinsamen Ergebnissen zwischen Vorstand und Arbeitnehmerschaft zu gelangen und ich wüsste nicht, warum das dieses Mal nicht gelingen soll." Mit welchen Maßnahmen mehr Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden könne, müsse nun besprochen werden. "Das geschieht besser nicht in öffentlichen Diskussionen."
Ministerpräsident sitzt im VW-Aufsichtsrat
Weil sprach zuvor fast eine Stunde im Emder VW-Werk mit Vertretern des Betriebsrats und der Gewerkschaft IG Metall. "Man spürt deutlich, dass die Ereignisse seit Beginn der letzten Woche große Betroffenheit bei Volkswagen, zum Beispiel hier am Standort, ausgelöst haben", sagte Weil. Bei VW in Emden sind rund 8000 Menschen beschäftigt. Es ist der mit Abstand wichtigste industrielle Arbeitgeber in der Region.
Das Land Niedersachsen hält 20 Prozent der Stimmrechte im VW-Konzern. Ministerpräsident Weil und seine Stellvertreterin Julia Willie Hamburg (Grüne) sitzen für das Land im Aufsichtsrat. Zusammen mit den Arbeitnehmervertretern haben sie dort die Mehrheit; bei wichtigen Entscheidungen hat das Land ein Veto-Recht.
VW hatte zuletzt angekündigt, bei der Kernmarke kräftig sparen zu müssen. Der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen reiche nicht mehr aus. Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bei der Kernmarke VW seien nicht länger ausgeschlossen, hatte Europas größter Autobauer angekündigt. Am Dienstag kündigte der Konzern die seit 1994 geltende Job-Garantie - damit sind betriebsbedingte Kündigungen ab Juli 2025 möglich./len/DP/jha