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Finanzvorständin: Bund sollte restliche Anteile an Commerzbank erst mal halten

17.09.2024
um 21:20 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Commerzbank -Finanzvorständin Bettina Orlopp hat den Anteilseigner Bund angesichts einer möglichen Übernahme durch die Unicredit zu einer abwartenden Haltung aufgefordert. Orlopp sagte Journalisten am Rande eines Start-up-Gipfels in Berlin auf die Frage, was der Bund mit seinen Anteilen von zwölf Prozent machen sollte: "Erst mal halten. Das ist erst mal wichtig, weil ich glaube, wir brauchen erst mal Ruhe, denn wir sind alle doch sehr überrascht worden von dem Vorgang."

Es sei jetzt das Wichtigste, "sich einfach mal zu sortieren, in Ruhe darüber nachzudenken, was jetzt da auf dem Tisch liegt und wie man damit umgeht", so die Finanzvorständin. "Wir wünschen uns vor allen Dingen erst mal Ruhe in dem Prozess und dann schauen wir weiter."

Die italienische Großbank Unicredit wirbt nach ihrem Einstieg bei der Commerzbank für eine Übernahme von Deutschlands zweitgrößter Privatbank. Die Unicredit hat den Teil-Ausstieg des Bundes aus seiner Commerzbank-Beteiligung genutzt und ist überraschend im großen Stil bei dem Dax -Konzern eingestiegen. Die Italiener erwarben ein Aktienpaket von 4,5 Prozent vom Bund und kauften zudem Anteile am Markt, sodass sie neun Prozent der Aktien halten. Der Bund hatte die Commerzbank in der Finanzkrise mit Milliarden vor dem Kollaps gerettet. Er hält noch zwölf Prozent der Anteile, die er nach und nach verkaufen will.

Auf die Frage, wie sie die Stimmung in der Commerzbank beschreiben würde, sagte die Finanzvorständin: "Solche Themen sorgen für Unruhe und die brauchen wir nicht." Die Bank sei auf einem ausgezeichneten Weg. "Wir sind uns, glaube ich, alle bewusst, dass wir eine ziemliche Transformation schon hinter uns gebracht haben." Die Commerzbank habe noch viel vor.

Mit Blick auf eine Strategie-Sitzung des Aufsichtsrats nächste Woche sagte Orlopp, diese finde jedes Jahr im September statt. Ziel sei es, die Updates der Strategie 2027 mit dem Aufsichtsrat zu besprechen. "Und dann werden wir natürlich auch diskutieren, ob es Optionen gibt, die man evaluieren muss."

Orlopp wollte sich nicht zu einem Bericht des "Handelsblatts" äußern, wonach die Commerzbank erwägt, Vorstandschef Manfred Knof vorzeitig auszutauschen. Knof hatte angekündigt, nach dem Ablauf seines Vertrags Ende 2025 abzutreten. Orlopp gelte als Favoritin für die Nachfolge./hoe/DP/nas

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