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ROUNDUP: Oder-Pegel steigt - Armstufe 3 am Dienstag erwartet

22.09.2024
um 16:23 Uhr

FRANKFURT (Oder) (dpa-AFX) - Entlang der Oder in Brandenburg bereiten sich die Menschen wegen des erwarteten Hochwassers auf Überschwemmungen vor. Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte bei einem Besuch in Frankfurt (Oder). "Es liegt eine Spannung in der Luft, weil der Wasserspiegel der Oder in den nächsten Tagen deutlich ansteigen wird. Es werde wahrscheinlich das schwerste Hochwasser seit 2010." Damals hatten starke Regenfälle unter anderem zu Überflutungen entlang der Oder geführt.

Alarmstufe 4 am Mittwoch - Vorhersagen unsicher

Laut Pegelportal des brandenburgischen Landesamtes für Umwelt soll für Frankfurt (Oder) am Dienstag die Alarmstufe 3 erreicht werden, am Mittwochabend dann die höchste Stufe 4. Die Prognose ist aber mit Unsicherheiten behaftet. Richtwert für das Ausrufen der Alarmstufe 4 ist ein Pegelstand in Frankfurt (Oder) von 6 Metern.

Frankfurt setzt Vorbereitungen fort

Ein Sprecher der Stadt Frankfurt (Oder) sagte am Sonntag, dass die verstärkten Vorbereitungen am nördlichen Teil der Oder-Promenade begonnen hätten. Aktuell gebe es aber keine Veränderungen bei der Lagebeurteilung. Der Pegelstand in Frankfurt (Oder) lag am Sonntagnachmittag bei 4,30 Metern. Es gilt Alarmstufe 1. Im Normalzustand sind es etwa 2,10 Meter. Viele Menschen nutzten am Sonntag das schöne Wetter für einen Spaziergang an dem angeschwollenen Grenzfluss.

Deichläufer gesucht

Der Landrat des Kreises Oder-Spree, Frank Steffen (SPD), plant, sich am Montag bei einer Tour entlang der Oder selber ein Bild von der Lage zu machen. Das sagte die Sprecherin der Kreisverwaltung der dpa am Sonntag. Am Montagnachmittag trete dann der "Stab Hochwasser" in Fürstenwalde zusammen. Zudem ist ein Bürgertelefon geschaltet. Es würden auch noch Deichläufer gesucht, sagte die Sprecherin.

Stadtbrücke in Frankfurt unter Beobachtung

Die Stadtbrücke zwischen Frankfurt (Oder) und dem benachbarten S?ubice steht seit Sonntag unter besonderer Beobachtung. Es sei vereinbart worden, dass die Entscheidung über Einschränkungen der Einfahrt nach S?ubice von der Verkehrslage abhänge, teilte die polnische Stadt mit.

Ursprünglich hatte S?ubice angekündigt, am Sonntag ab 7.00 Uhr den Transitverkehr auf der Brücke einstellen zu wollen. Anwohner sollten von den Einschränkungen ausgenommen werden. Am Sonntagnachmittag war die Brücke nach Angaben der Polizei noch für alle Verkehrsteilnehmer passierbar.

Woidke setzt auf Zusammenhalt

Ministerpräsident Woidke schwor bei seinem Besuch in Frankfurt (Oder) am Tag der Landtagswahl die Menschen in der Region auf die drohende Gefahr ein. Es sei nötig, mit allen zur Verfügung stehenden Kräften die Menschen und ihr Hab und Gut zu schützen, so Woidke. "Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und Solidarität wird uns auch durch diese schwierigen Tage bringen." Brandenburg habe eine lange Erfahrung mit Hochwasser-Einsätzen. Zudem sei fast eine Milliarde Euro in den vergangenen Jahrzehnten in den Deichbau investiert worden./wpi/DP/he