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EQS-News: GLOBAL ESG MONITOR 2024: GRUNDREGELN GUTER BERICHTERSTATTUNG WERDEN NOCH ZU WENIG BEACHTET (deutsch)

30.09.2024
um 10:00 Uhr

GLOBAL ESG MONITOR 2024: GRUNDREGELN GUTER BERICHTERSTATTUNG WERDEN NOCH ZU WENIG BEACHTET

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EQS-News: cometis AG / Schlagwort(e): Studie
GLOBAL ESG MONITOR 2024: GRUNDREGELN GUTER BERICHTERSTATTUNG WERDEN NOCH ZU
WENIG BEACHTET

30.09.2024 / 10:00 CET/CEST
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GLOBAL ESG MONITOR 2024: GRUNDREGELN GUTER BERICHTERSTATTUNG WERDEN NOCH ZU
WENIG BEACHTET

* Unternehmen sind aufgefordert, ihren Berichtsrahmen und ihre
Informationen besser zu erklären und den gesellschaftlichen Kontext
ihrer Aktivitäten stärker zu berücksichtigen

* Viele Wesentlichkeitsanalysen sind noch zu wenig nachvollziehbar, auch
im Hinblick auf globale Wertschöpfungsketten. Die Perspektive der
finanziellen Wesentlichkeit muss stärker in den Fokus gerückt werden

* Qualitativ hochwertige Berichterstattung ist große Chance für
Unternehmen, um Zugang zu Finanzkapital und nachhaltigen Investitionen
zu stärken

Wiesbaden, 30. September 2024 - Die Prinzipien guter
Nachhaltigkeitsberichterstattung sind noch nicht im
Nachhaltigkeits-Reporting der Unternehmen ausreichend verankert. Zu diesem
Ergebnis kommt der Global ESG Monitor (GEM) 2024, der das
Nachhaltigkeitsreporting von insgesamt 194 Unternehmen aus DAX, MDAX und
SDAX sowie einer internationalen Stichprobe analysiert hat. Gerade
hinsichtlich der Einordnung der finanziellen Wesentlichkeit tun sich die
Unternehmen noch schwer und es fehlt an Transparenz und Kontext. Mit der
Einführung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) werden den
Unternehmen nun klare Leitplanken gesetzt, um das Qualitätsniveau im
Reporting zu erhöhen.

Nach den Ergebnissen des GEM 2024 liegt die Berichtsqualität im Durchschnitt
nur bei 45 von 100 Punkten. Dabei zeigt sich, dass einige wenige
Top-Performer das Feld anführen, aber insgesamt die Qualitätsunterschiede
zwischen den einzelnen Berichten noch enorm sind. So liegt der
Best-in-Class-Wert bei 79 Punkten, während der Last-in-Class-Wert nur 13
Punkte erreicht.

Ariane Hofstetter, Mitbegründerin des GEM, erläutert: "Die erheblichen
Qualitätsmängel im Nachhaltigkeitsreporting waren der Auslöser für die
Einführung von CSRD und ESRS. Ein Jahr vor der verpflichtenden Vorlage der
ersten ESRS-konformen Berichte zeigt sich die Berichtsqualität nach wie vor
disparat - es gibt sowohl positive Vorbilder als auch erhebliche Defizite.
Hochwertige Nachhaltigkeitsberichte zeichnen sich durch Qualitätsmerkmale
wie Ausgewogenheit, Genauigkeit, Aktualität, Vergleichbarkeit und
Verständlichkeit aus. Hier müssen viele Unternehmen ihre Hausaufgaben noch
besser machen."

Dabei ist der Wunsch nach Prinzipien, wie sie von ESRS in den Cross Cutting
Standards nun vorgegeben werden, nicht neu. Auch die Global Reporting
Initiative hat schon früh definiert, was einen guten Report ausmacht, dazu
gehören unter anderem die Prinzipien der Wesentlichkeit und
Stakeholder-Berücksichtigung sowie die Kontextualisierung.

Nachhaltigkeit basiert auf dem Triple-Bottom-Line-Ansatz, der ökologische,
soziale und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Die
doppelte Wesentlichkeit ist eine Entsprechung dieses Ansatzes, da sie die
Auswirkungen der Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft sowie deren
finanzielle Relevanz für das Unternehmen bewertet. Dennoch wird dieser
Ansatz von vielen Unternehmen noch nicht konsequent umgesetzt. Entsprechend
gering fällt auch die Darstellung der finanziellen Wesentlichkeit in vielen
Nachhaltigkeitsberichten aus. Nur 59 Prozent der Unternehmen führen eine
doppelte Wesentlichkeitsanalyse durch, und lediglich 30 Prozent erläutern
die finanzielle Dimension ausreichend.

Während allein die Länge der Nachhaltigkeitsinformationen im Rahmen der
Geschäftsberichte in den letzten Jahren zugenommen hat (Median liegt bei 67
Seiten), heißt das nicht automatisch, dass die Berichte auch vollständig
sind. Wichtige Themen wie Umweltverschmutzung, Wasser, Biodiversität (nur 28
Prozent sehen dies als wesentlich) oder betroffene Gemeinschaften werden
selten beachtet. Auch die Beschreibungen der Wertschöpfungsketten
(Durchschnitt von 51 Prozent der möglichen Punktzahl) bleiben in vielen
Fällen lückenhaft.

Dabei bietet qualitativ hochwertiges Nachhaltigkeitsreporting großes
Potential für Unternehmen. Michael Diegelmann, Mitbegründer des GEM und
Vorstand des IR- und ESG-Beratungshauses cometis, betont: "Die Unternehmen
sollten eine qualitativ hochwertige Berichterstattung vor allem als große
Chance sehen. Sie können das Risiko, den Zugang zu Finanzkapital und
nachhaltigen Investitionen (ESG) zu verlieren, deutlich minimieren.
Zusätzlich können Unternehmen eigene Risiken und Chancen im Zusammenhang mit
Nachhaltigkeitsaspekten ermitteln und steuern und damit auch den
Bedürfnissen ihrer Stakeholder besser gerecht werden."

Im Rahmen der ESG-Webinarreihe (Impact Challenger Days) erfahren Sie als
nächstes mehr über die Trends und Best Practices in den Bereichen S und G.
(Teilnahme kostenlos: hier). Weitere Informationen zum Global ESG Monitor
2024 finden Sie zudem unter www.globalESGmonitor.com.

Über den Global ESG Monitor

Der Global ESG Monitor (GEM) ist ein unabhängiger Think Tank, der sich der
Analyse und dem Vergleich der Qualität von Nachhaltigkeitsberichten widmet.
Seit seiner Gründung im Jahr 2020 hat der GEM über 1.300 Berichte von mehr
als 500 Unternehmen weltweit untersucht. Die Operationalisierung der
Qualität (Transparenz & Kontext) basiert auf der Methodik des GEM ASSAYTM,
die die Prinzipien und Kriterien der European Sustainability Reporting
Standards (ESRS), der Global Reporting Initiative (GRI), der IFRS (IFRS S1
und S2), der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), des
United Nations Global Compact (UNGC) und des deutschen
Lieferkettennachhaltigkeitsgesetzes (LkSG) integriert. Darüber hinaus
fließen Erkenntnisse aus dem Dialog mit relevanten Stakeholdergruppen in die
Methodik ein. Um eine sehr hohe Datenqualität sicherzustellen, wird jeder
Unternehmensbericht einer Dreifachauswertung unterzogen. Die
Analyse-Ergebnisse werden durch die GEM Academy und die Impact Challenger
Days veröffentlicht. Interessierte Unternehmen können auf detaillierte,
individuelle Analysen zurückgreifen, um ihre eigene
Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verbessern. Der GEM bietet Unternehmen
damit eine zweite Meinung zu ihrem Reporting und unterstützt sie durch
Peer-Group-Vergleiche und Benchmark-Analysen dabei, ihre
Nachhaltigkeitskommunikation kontinuierlich weiterzuentwickeln. Weitere
Informationen finden Sie unter www.globalESGmonitor.com.

Über den Integrity Star Award

Der Integrity Star Award (ISA) zeichnet die besten Nachhaltigkeitsberichte
aus dem DAX®, MDAX®, SDAX® und einer internationalen Stichprobe aus. Mit der
Auszeichnung werden Best Practices öffentlich zugänglich gemacht und
Vergleichsdaten sowie Benchmarking-Möglichkeiten bereitgestellt. Ziel ist
es, Unternehmen eine datenbasierte Grundlage zur Verbesserung ihrer
Nachhaltigkeitsberichterstattung an die Hand zu geben, damit sie die hohen
Erwartungen von Stakeholdern und Regulierungsbehörden erfüllen können. Die
Bewertung erfolgt nicht durch künstliche Intelligenz oder eine Jury, sondern
durch ein erfahrenes Analysten-Team, das die Berichte anhand der fundierten,
objektiven Methodik des GEM ASSAYTM analysiert. Zugleich wird den
Unternehmen aufgezeigt, wie ihre Berichte von Stakeholdern wahrgenommen
werden könnten. Der Integrity Star Award basiert auf der Auswertung der
aktuellen Nachhaltigkeitsberichte vor den erwarteten Veränderungen durch die
ESRS und kann als Grundlage für zukünftige Fortschrittsmessungen dienen.

Über die Impact Challenger Days

Die Impact Challenger Days (ICD) widmen sich dem Thema
Nachhaltigkeitsreporting in all seinen Facetten. Es geht um ESRS und CSRD,
um Wesentlichkeit, Umweltthemen oder Themen aus dem Sozial- und dem
Governancebereich. Zudem präsentieren die ICD sektorspezifische Erkenntnisse
und durch die Kooperation mit der IR24 auch Beiträge, die das Thema
Nachhaltigkeit aus der Kapitalmarktperspektive näher beleuchten. Jetzt an
der ESG-Webinarreihe kostenlos teilnehmen: hier.

Kontakt:

Michael Diegelmann
Telefon: +49 61120585512
E-Mail: michael.diegelmann@globalESGmonitor.com

Ariane Hofstetter
Telefon: +49 61120585518
E-Mail: ariane.hofstetter@globalESGmonitor.com

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