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Verband: E-Scooter sind eine Gefahr für blinde Menschen

09.10.2024
um 06:14 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Der Sozialverband VdK sieht in unachtsam abgestellten Elektro-Rollern ein Risiko für blinde Menschen und fordert deshalb strengere Regeln. "In Deutschland sind E-Scooter eingeführt worden, ohne genaue Regeln, wo sie zum Beispiel geparkt und abgestellt werden dürfen", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Diese Roller werden nach ihren Angaben oft von Menschen genutzt, die es eilig haben. "Die machen sich dann offensichtlich zu wenig Gedanken darüber, dass es vielleicht nicht so schlau ist, den Roller mitten in der Einfahrt abzustellen", sagte Bentele.

Die Verbandschefin, die selbst blind ist, sagte weiter: "Ich bin schon öfter über E-Scooter gestolpert." Für sie seien die Roller deshalb vielmehr eine Hürde als eine Unterstützung. "Ein extrem gefährliches Hindernis für blinde Menschen." Sollte es keine Regelung geben, die dafür sorge, Straßen und Wege wirklich freizuhalten und für Sicherheit zu sorgen, sei sie in letzter Konsequenz für ein Verbot.

Immer wieder sind E-Scooter-Fahrer im Straßenverkehr in Unfälle verwickelt. Die Bundesregierung plant deshalb neue Regeln. Der Entwurf zur Änderung einer entsprechenden Verordnung sieht zum Beispiel verpflichtende Blinker von Anfang 2027 an vor. Er enthält laut Ministerium zudem den Vorschlag, dass die Freigabe von Gehwegen oder Fußgängerzonen mit dem Zusatzzeichen "Radverkehr frei" auch für E-Scooter gelten soll. Wie bisher sei bei solchen Freigaben Schrittgeschwindigkeit einzuhalten und in besonderem Maße auf Fußgänger Rücksicht zu nehmen./cht/DP/zb