FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Schallmauer von 20.000 Punkten im Dax
"Grünes Licht von der Europäischen Zentralbank (EZB) für weitere Zinssenkungen, Stabilisierungssignale aus China und gut gelaunte US-Konsumenten - der Weg des geringsten Widerstands führt am Aktienmarkt derzeit nach oben", kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Anleger freunden sich mehr und mehr mit dem Gedanken an, dass auch die 19.500 Punkte im Dax noch ein günstiges Einstiegsniveau sind."
Ob der deutsche Leitindex die 20.000er-Marke in der neuen Woche erstmals erreicht, dürfte letztlich vom Verlauf der Berichtssaison abhängen, die nun auch in Europa anzieht. Gleich am Montag stehen die Quartalszahlen von SAP
SAP ist im Dax am stärksten gewichtet. Überzeugen die Walldorfer die Anleger, könnten deutlichere Kursgewinne das Börsenbarometer anschieben und der 20.000-Punkte-Schwelle näher bringen. In Stein gemeißelt sind positive Überraschungen in der Berichtssaison aber natürlich nicht und so hatten jüngst Börsen-Schwergewichte wie der niederländische Chipindustrie-Ausrüster ASML
Neben SAP öffnen weitere Konzerne aus dem Dax in den kommenden Tagen die Bücher. Am Dienstagabend ist die Deutsche Börse
Am Freitag stehen die Geschäftszahlen von Mercedes-Benz
Schwergewichte aus den USA, deren Quartalsberichte am Mittwoch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürften, sind der E-Fahrzeughersteller Tesla
Flankiert werden die Unternehmenszahlen von einigen Konjunkturdaten. Im Fokus dürften vor allem die Einkaufsmanagerindizes aus Europa am Donnerstag sowie das deutsche Ifo-Geschäftsklima am Freitag stehen, so der Chefstratege der Privatbank Merck Finck, Robert Greil. Die Geschäftserwartungen der deutschen Unternehmen sollten sich unterstützt von den anhaltenden EZB-Zinssenkungen zwar stabilisieren, für eine echte Erholung würden aber wohl eher klare Unterstützungssignale aus Berlin sorgen, die von der aktuellen Bundesregierung kaum noch zu erwarten seien. Die deutsche Wirtschaft dürfte so vor 2026 kaum wachsen, prognostiziert Greil.
Der Dax leidet darunter dank des aktuellen Zinssenkungszyklus der EZB nicht. Zudem sind die in dem Leitindex vertretenen Konzerne global aufgestellt und verdienen ihr Geld weltweit./ajx/la/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---