FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Für zwischenzeitlichen Auftrieb beim Euro hatte die Meldung gesorgt, dass die Inflation in der Eurozone im Oktober überraschend deutlich gestiegen ist. Die Verbraucherpreise legten um 2,0 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu.
Die hohen Energiepreise seien jetzt aus dem Vorjahresvergleich herausgefallen, was die Inflationsrate wieder erhöht habe, schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Risiken gingen weiter von anstehenden Tarifrunden aus. In Europa positionierten sich die Gewerkschaften mit noch immer hohen Lohnforderungen. Die EZB aber hat Gitzel zufolge bereits vorgebeugt, indem sie schon seit längerem auf den Anstieg der Inflationsraten zum Jahresende hingewiesen habe. Eine weitere Zinssenkung im Dezember dürfte deshalb trotz des Teuerungsanstiegs so gut wie sicher sein.
In einem Zeitungsinterview bekräftigte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, dass der Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht beendet sei. "Das Ziel ist in Sicht, aber ich werde Ihnen nicht sagen, dass die Inflation schon besiegt ist", sagte Lagarde. Am Vortag hatte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel mit Blick auf künftige Zinsentscheidungen Zurückhaltung angemahnt. "Ich rate dazu, vorsichtig zu bleiben und nichts zu überstürzen", sagte Nagel am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in Frankfurt laut Redetext.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83753 (0,83425) britische Pfund, 166,30 (165,91) japanische Yen und 0,9412 (0,9393) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2.741 Dollar gehandelt. Das sind etwa 46 Dollar weniger als am Vortag./la/he