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11.11.2024
um 09:06 Uhr

APA ots news: WIFO - Weiterhin keine Trendwende in Österreichs Industrie und Bauwirtschaft

Wien (APA-ots) - Österreichs Wirtschaft wuchs im III. Quartal 2024 um
0,3% gegenüber
der Vorperiode. Industrie und Bauwirtschaft stecken nach wie vor in
der Rezession. Die anhaltend pessimistische Unternehmensstimmung und
das schwache Verbrauchervertrauen lassen gegenwärtig keine Besserung
der Konjunktur erwarten. Die Arbeitslosenquote lag im Oktober
saisonbereinigt bei 7,3%. Der Rückgang der Energiepreise dämpfte die
Inflation auf 1,8%.

"Die Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte ist derzeit
gering. Der private Konsum stützt daher nicht, wie sonst in
Abschwüngen üblich, die Konjunktur", so der Autor des aktuellen WIFO-
Konjunkturberichtes Stefan Ederer.

Die Wirtschaftslage in Österreich ist nach wie vor von der
hartnäckigen Rezession in Industrie und Bauwirtschaft geprägt, die
auch Teile des Dienstleistungssektors beeinträchtigt. Die Stimmung
der Unternehmen ist anhaltend pessimistisch, sodass der Tiefpunkt der
Industrie- und Baukonjunktur noch nicht erreicht sein dürfte. Zudem
dämpft das geringe Verbrauchervertrauen die Ausgabenbereitschaft der
privaten Haushalte, wenngleich der private Konsum in den
Sommermonaten höher war als in der Vorperiode. Das BIP wuchs im III.
Quartal um 0,3% (laut Schnellschätzung des WIFO) und lag damit in
etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Schwäche der Industrie zeigt sich auch in anderen Ländern,
insbesondere im Euro-Raum und den USA. Zwar legten der Welthandel und
die weltweite Industrieproduktion über den Sommer zu. Dies war aber
vor allem auf die Schwellenländer zurückzuführen, wogegen der
Warenexport und die Warenproduktion in den Industrieländern bislang
kaum an Schwung gewonnen haben. Wesentlich hierfür ist die schwache
Importnachfrage Chinas, die sowohl konjunkturelle als auch
strukturelle Ursachen haben dürfte. In den USA entwickeln sich die
Konsumausgaben der privaten Haushalte robust und stützen die
Konjunktur, wodurch das BIP im III. Quartal abermals deutlich
zulegte. Im Euro-Raum belebte sich das Wirtschaftswachstum leicht,
was allerdings teilweise dem Effekt der Olympischen Spiele von Paris
geschuldet sein dürfte.

Die Rezession in der österreichischen Industrie und Bauwirtschaft
schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. In beiden Sektoren war
die unselbständig aktive Beschäftigung im September deutlich
niedriger als im Vorjahr. In der Gesamtwirtschaft nahm sie hingegen
im Oktober gemäß Schätzung des Bundesministeriums für Arbeit und
Wirtschaft (BMAW) leicht zu. Allerdings stieg auch die Zahl der beim
Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) gemeldeten Arbeitslosen und
Personen in Schulungen kräftig. Saisonbereinigt lag die
Arbeitslosenquote nach nationaler Definition zuletzt bei 7,3%.

Die Verbraucherpreisinflation verharrte laut Schnellschätzung von
Statistik Austria im Oktober bei 1,8%. Dämpfend wirkte der Rückgang
der Energiepreise, während der Preisauftrieb bei Dienstleistungen
sowie Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak weiterhin lebhaft ist.

Abbildung 1: Verbrauchervertrauen in Österreich - auf der WIFO-
Website

Zu den Definitionen siehe " Methodische Hinweise und Kurzglossar
".

Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Montag, dem 11. November 2024, zwischen 9 und 14
Uhr, an Dr. Stefan Ederer, Tel. (1) 798 26 01 - 464, stefan.ederer@
wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

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