Oxfam-Bericht: Ungleichheit in G20-Ländern stark gestiegen
BRÜSSEL (dpa-AFX) - In den führenden Industrie- und Schwellenländern (G20-Gruppe) besitzt das reichste Prozent der Bevölkerung nach Datenanalysen der Entwicklungsorganisation Oxfam 31 Prozent des gesamten Vermögens. Die ärmere Hälfte besitze lediglich fünf Prozent, heißt in einem veröffentlichten Oxfam-Bericht. Insgesamt sei das Vermögen des reichsten Prozents in den G20-Ländern in den vergangenen zwei Jahrzehnten um fast 150 Prozent auf 68,7 Billionen US-Dollar (65,16 Billionen Euro) gestiegen.
Für die Berechnung zur Vermögensverteilung in den G20-Ländern verwendete Oxfam nach eigenen Angaben die verfügbaren Daten aus dem UBS Global Wealth Report 2023.
Forderung nach globaler Besteuerung Superreicher
Dem Oxfam-Bericht zufolge sind die G20-Länder, in denen das reichste Prozent den größten Anteil am Gesamtvermögen hat, Brasilien mit 48 Prozent, Südafrika mit 42 Prozent und Argentinien mit 40 Prozent. In Deutschland verfüge das reichste Prozent über rund 30 Prozent des Gesamtvermögens im Land.
Oxfam kritisiert, dass die zunehmende Ungleichheit und der stärker werdende Einfluss von Superreichen eine Gefahr für die Demokratie seien. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz müsse im Kreise der G20 Farbe bekennen und den Prozess für ein Abkommen zur weltweiten Besteuerung Superreicher gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen entschieden vorantreiben, sagte Tobias Hauschild von Oxfam Deutschland. "So kann weltweit mehr in die Armutsbekämpfung und die Bewältigung der Klimakrise investiert werden."/svv/DP/ngu