FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte im kommenden Jahr den Konjunkturbelastungen durch die voraussichtlich protektionistische Wirtschaftspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump trotzen. Gleichwohl haben US-Aktien 2025 vergleichsweise mehr Luft nach oben. Zu diesem Schluss kommen die Experten der DZ Bank in ihrem am Mittwoch vorgestellten Ausblick. Insgesamt rechnen sie im Jahresverlauf mit einem holprigen Ritt. Denn: Zu unvorhersehbar könnten sich geopolitische Gemengelage und globale Auswirkungen von Entscheidungen einiger Staatslenker und Autokraten auf Sektor- und Unternehmensebene auswirken.
"Zum einen machen Dax
In diesem Umfeld traut Hettler dem Dax einen Anstieg bis auf 21.500 Punkte per Ende 2025 zu, dies wäre ein Plus von mehr als zwölf Prozent im Vergleich zum aktuellen Stand. Den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
So stünden Vorteile durch niedrigere Steuern für stark in den USA präsente europäische Unternehmen einer schwächeren Konjunktur in Europa und China gegenüber. "Nach einigen Monaten sollte unterdessen ein Gewöhnungseffekt hinsichtlich der neuen Konstellation in der US-Politik einsetzen und den Weg freimachen für erfreulichere Meldungen", erwartet der Experte. Andere Themen wie Unternehmensgewinne, Geldpolitik und Künstliche Intelligenz (KI) sollten dann wieder in den Vordergrund rücken.
Anders in den USA, wo es für die Aktienbörsen zunächst schwungvoll weiter nach oben gehen dürfte: "Den US-Aktienunternehmen kommt die Trump?sche Wirtschaftspolitik und hier insbesondere die angekündigten Steuersenkungen sowie die Deregulierung zugute", schreibt Hettler. Zudem dürfte das Thema Künstliche Intelligenz erneut Kurssteigerungen ermöglichen. Bereits bis Mitte kommenden Jahres dürfte der breit gefasste S&P 500
Diese starke erste Jahreshälfte dürfte auf einem von der DZ Bank für das erste Halbjahr erwarteten weiterhin hohen Wachstum der US-Wirtschaft fußen. Erste Wahlgeschenke kurz nach Amtsantritt von Trump, etwa Steuersenkungen auf Trinkgelder, dürften den Konsum ankurbeln. Dass der Schwung am US-Aktienmarkt im Jahresverlauf nachlassen sollte, dürfte am dann aufkommenden Gegenwind für die US-Wirtschaft liegen.
"Das Wachstum könnte aber schnell zum Strohfeuer werden", sagte DZ-Bank-Chefvolkswirt Michael Holstein. Denn: "Zölle haben meistens Gegenzölle zur Folge. Das treibt die Inflation und verunsichert Verbraucher." Daher - sowie wegen der expansiven Fiskalpolitik der USA - dürfte die Inflation in dem Land ab Mitte nächsten Jahres wieder sprunghaft ansteigen./mis/tav/jha/