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Vorbereitung für Neuwahl: Parteien küren Kandidaten

24.11.2024
um 14:39 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Drei Monate vor dem voraussichtlichen Termin der Bundestagsneuwahl bereiten sich die Parteien mit Hochdruck auf die Abstimmung vor. Mehrere Landes- und Wahlkreisverbände haben dafür ihre Kandidaten aufgestellt, darunter Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck, Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne), Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) und Linken-Chefin Ines Schwerdtner.

Habeck Direktkandidat für Flensburg-Schleswig

Habeck tritt bei der Wahl am voraussichtlich 23. Februar erneut als Direktkandidat im Wahlkreis Flensburg-Schleswig an. Auf einer Wahlkreisversammlung in Harrislee erhielt der 55-Jährige am Samstag 128 Stimmen, bei einer Enthaltung. Gegenkandidaten gab es nicht. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte er erstmals in Schleswig-Holstein für seine Partei ein Direktmandat gewonnen: mit 28,1 Prozent der Erststimmen vor der CDU-Kandidatin mit 23,4.

Ministerin Lemke grüne Spitzenkandidatin in Sachsen-Anhalt

Bundesumweltministerin Lemke wurde auf einem Landesparteitag in Wernigerode zur Spitzenkandidatin der Grünen in Sachsen-Anhalt gewählt. Die 56-jährige langjährige Bundestagsabgeordnete erhielt rund 72 Prozent der Stimmen. Auf ihre Gegenkandidatin Antje Schulz entfielen etwa 26 Prozent der Stimmen.

Kanzleramtschef Schmidt Kandidat in Hamburg

Kanzleramtschef Schmidt, der bisher kein Bundestagsmandat hat, tritt nun für die SPD im Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel an. Das teilte der 54-Jährige auf X mit. Mehrere Medien berichteten. Demnach erhielt er bei einer Wahlkreisversammlung am Freitagabend gut 94 Prozent der Stimmen. Der Vertraute von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) folgt mit der Kandidatur in Eimsbüttel auf den SPD-Außenpolitiker Niels Annen, der nicht wieder antrat.

Schwerdtner Direktkandidatin in Berlin-Lichtenberg

Die Linken-Vorsitzende Schwerdtner wurde mit großer Mehrheit als Kandidatin für ein Direktmandat in Berlin-Lichtenberg bestimmt. Eine Vertreterversammlung stimmte ihrer Nominierung mit 95,6 Prozent zu, wie die Partei am Samstag mitteilte. Das Direktmandat in Lichtenberg hatte jahrzehntelang Gesine Lötzsch gewonnen. Es war eines von drei Direktmandaten, das der Linken 2021 mit Hilfe der sogenannten Grundmandatsklausel zum Einzug in den Bundestag in Fraktionsstärke verhalf, obwohl die Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht schaffte. Lötzsch tritt nicht mehr an.

Stark-Watzinger FDP-Spitzenkandidatin in Hessen

Ex-Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger wurde auf einem Landesparteitag in Wetzlar zur FDP-Spitzenkandidatin für Hessen gekürt. Die 56-Jährige erhielt mit 82,8 Prozent der Delegiertenstimmen deutlich weniger Zustimmung als 2021 mit 94,8 Prozent. Der Bruch der Ampel-Koalition wirke nach, erklärte sie zum Ergebnis.

Caroline Bosbach kandidiert im Rheinisch-Bergischen Kreis

Die Tochter des langjährigen CDU-Politikers Wolfgang Bosbach, Caroline Bosbach, will in Vaters Fußstapfen treten. Die CDU-Mitgliederversammlung des Rheinisch-Bergischen Kreises nominierte die 34-Jährige am Freitagabend als Direktkandidatin, wie der Kreisgeschäftsführer sagte. Sie setzte sich klar gegen zwei Mitbewerber durch. Ihr Vater saß von 1994 bis 2017 für den Wahlkreis im Parlament, immer mit Direktmandat. Ihm folgte der jetzige CDU-Kreisvorsitzende Hermann-Josef Tebroke, der aber nicht wieder antrat. Caroline Bosbach trat 2022 in der RTL-Show "Let's Dance" auf./and/DP/he