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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx vor US-Zinsentscheid besser

18.12.2024
um 18:24 Uhr

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Steigende Kurse in New York haben dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Mittwoch im Verlauf zu Kursgewinnen verholfen. International waren alle Augen auf die US-Notenbank Fed gerichtet, von der sich Anleger nach dem hiesigen Börsenschluss eine dritte Zinssenkung in diesem Jahr versprechen. Die Risikobereitschaft blieb daher recht niedrig.

Der EuroStoxx legte letztlich um 0,30 Prozent auf 4.957,28 Punkte zu. Außerhalb des Euroraums war das Bild aber verhaltener: Der britische FTSE 100 schloss am Tag vor dem Zinsentscheid der Bank of England nur knapp mit 0,05 Prozent im Plus bei 8.199,11 Punkten. Der Schweizer SMI jedoch sackte deutlich um 0,87 Prozent auf 11.638,91 Zähler ab. Dort belasteten Kursverluste von Werten wie Givaudan , Swiss Re und Nestle .

Eine Zinssenkung in den USA gilt als gesetzt, doch der weitere Weg ist unklar. "25 Basispunkte dürfte es mit den Leitzinsen nach unten gehen, darüber ist man sich weitestgehend einig", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets fest. "Offen ist wie immer die Frage, wie es danach weitergeht." Angesichts der starken Daten zur US-Wirtschaft bestehe das Risiko, dass sich Fed-Chef Jerome Powell restriktiv äußern könnte.

Besonders gefragt waren in Europa letztlich die Technologie-Aktien - angeführt von einigen Chipwerten, die Branchen-Rückenwind aus den USA bekamen. Dort zog der Favorit der Anleger für Künstliche Intelligenz, die Aktie von Nvidia , nach einigen Schwächetagen wieder an. Im Gefolge setzten sich die Titel von Infineon und dem Chipbranchen-Ausrüster ASML im EuroStoxx mit bis zu 2,2 Prozent Plus an die Spitze.

In den Fokus rückte auch die italienische Großbank Unicredit wegen ihrer Avancen beim Konkurrenten Commerzbank . Die Italiener haben nun Zugriff auf insgesamt rund 28 Prozent der Anteile des Dax -Konzerns. Die Anleger beider Institute goutierten dies mit Anstiegen um bis zu 1,5 Prozent. Bei der Commerzbank hatte das Spitzenplus allerdings sehr viel höher gelegen.

Im Autosektor sorgte Renault für Schlagzeilen. Mit mehr als fünf Prozent Aufschlag reagierten sie auf einen Medienbericht, wonach die beiden japanischen Autobauer Honda und Nissan angesichts des global harten Wettbewerbs bei Elektrofahrzeugen über eine mögliche Fusion sprechen. Nach Ansicht der Analysten von Jefferies würde dies Renault die Möglichkeit eröffnen, seinen Anteil an Nissan zu vorteilhaften Konditionen zu verkaufen.

In Zürich litten die Nestle-Aktien mit 1,5 Prozent Minus unter negativen Branchennachrichten. Der US-Konzern General Mills enttäuschte die Anleger mit gesenkten Jahreszielen, die im Preiskampf mit gewährten Rabatten begründet wurden. Hierzu erwähnte ein JPMorgan-Experte, dies sei nicht nur für den US-Lebensmittelkonzern eine schlechte Nachricht, sondern für die ganze Branche.

Unter den Schweizer Nebenwerten fielen DocMorris mit 13,2 Prozent Abschlag auf. Die Drogeriemarktkette dm steige in den Online-Apothekenmarkt ein und wolle von Tschechien aus frei verkäufliche Arzneimittel nach Deutschland liefern, hatte das "Handelsblatt" nach einem Gespräch mit einem Manager berichtet. Wahrscheinlich sei ein Start im Sommer. Damit würde im Bereich den Schweizern auf dem deutschen Markt ein starker Konkurrent auf den Plan treten.

Eine erneute Gewinnwarnung beförderte die Aktie von AT&S an der Wiener Börse um fast 19 Prozent nach unten. Der Leiterplattenhersteller hatte seine Erwartungen merklich gestutzt./tih/men

Infront EU 50

WKN 965814 ISIN EU0009658145

Infront GB 100

WKN 969378 ISIN GB0001383545

Infront Schweiz

WKN 969000 ISIN CH0009980894