PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag den Ausverkauf der US-Börsen vom Vorabend nachvollzogen. Anleger verarbeiteten infolge des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed die Aussicht, dass diese im kommenden Jahr nur noch zwei Zinssenkungen erwartet. Laut Analyst Anderson Alvers vom Broker ActivTrades zeichnet sich eine langsamere Gangart der Fed ab. "Damit ist eine Zinssenkungsblase geplatzt", konstatierte Marktexperte Andreas Lipkow.
Der EuroStoxx 50 büßte letztlich 1,58 Prozent auf 4879,00 Punkte ein, auch wenn sich die US-Börsen am Donnerstag schon wieder etwas erholten. Der Leitindex der Eurozone sank auf seinen niedrigsten Stand seit Anfang Dezember, als die zwischenzeitliche Jahresendrally noch in ihrer frühen Phase steckte. Außerhalb des Euroraums sank der Schweizer SMI am Donnerstag um 1,93 Prozent auf 11.414,84 Zähler.
Der britische FTSE 100 gab um 1,14 Prozent auf 8.105,32 Punkte nach. In Großbritannien stand nun auch der nächste Zinsentscheid Mittelpunkt: Die britische Notenbank hat wie erwartet auf eine Zinslockerung verzichtet und gab auch keine klaren Hinweise auf ihr künftiges Vorgehen. Ähnlich wie die Fed verwies Notenbankchef Andrew Bailey auf eine erhöhte Unsicherheit./tih/men