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OTS: KfW / KfW Research: Weniger mittelständische Unternehmen bringen ...

02.01.2025
um 10:03 Uhr

KfW Research: Weniger mittelständische Unternehmen bringen
Innovationen hervor
Frankfurt am Main (ots) -

- Konjunkturlage und Nachwehen der Corona-Pandemie bremsen das
Innovationsgeschehen
- Große Unternehmen sind deutlich umtriebiger als kleine

Die Innovationstätigkeit im deutschen Mittelstand entwickelt sich immer stärker
auseinander. 76 % der großen Mittelständler mit 50 oder mehr Beschäftigten haben
in den vergangenen drei Jahren eine Produktinnovation hervorgebracht. Bei
kleinen Unternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten dagegen waren es zwischen
2021 und 2023 nur 35 %.

Bei den größeren Unternehmen stieg der Anteil der Innovatoren damit im Vergleich
zu dem Zeitraum von 2020 bis 2022 um 5 Prozentpunkte und erreichte wieder genau
das Niveau vom Beginn der Corona-Krise. Bei den kleinen Unternehmen dagegen sank
der Anteil im Vergleich zu 2020 bis 2022 um einen Prozentpunkt, im Vergleich zu
2018 und 2020 sogar um 4 Prozentpunkte.

Das sind Ergebnisse einer aktuellen Sonderauswertung im Rahmen des
KfW-Mittelstandspanels. An der Befragung zwischen Mitte Februar und Mitte Juni
2024 nahmen 9.556 mittelständische Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen
teil.

Insgesamt lag die sogenannte Innovatorenquote zwischen 2021 und 2023 bei 39 %
aller mittelständischen Unternehmen. Damit haben knapp 1,5 Millionen
mittelständische Unternehmen in diesen drei Jahren eine Innovation
hervorgebracht. Die Innovationsausgaben mittelständischer Unternehmen blieben
mit nominal knapp 34 Mrd. EUR nahezu stabil zu den Vorjahren, preisbereinigt
sanken sie allerdings geringfügig.

Konstant hohe Innovationsausgaben bei einer geringeren Anzahl an innovativen
Unternehmen bedeuten eine zunehmende Konzentration auf wenige Unternehmen.
Bereits heute erbringen die 2 % der größten mittelständischen Unternehmen 56 %
der Innovationsausgaben im Mittelstand.

"Die aktuelle Entwicklung stellt die Fortsetzung eines Trends dar, der seit
Mitte des vorletzten Jahrzehnts zu beobachten ist. Vor allem kleine Unternehmen
sowie Unternehmen ohne eigene Forschung und Entwicklung bringen immer seltener
Innovationen hervor", sagt Dr. Volker Zimmermann, Experte für Innovationen und
Digitalisierung bei KfW Research. "Wenn immer mehr Unternehmen auf eine
regelmäßige Erneuerung ihrer Produktionsprozesse und ihrer Angebotspalette
verzichten, droht eine nachhaltige Schwächung der Produktivitätsentwicklung und
der Transformationsfähigkeit Deutschlands."

Viele Unternehmen sehen offenbar wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage von
einer Innovationstätigkeit ab. Es ist bekannt, dass Unternehmen vor allem dann
erfinderisch sind, wenn die Konjunkturerwartungen gut sind. Zudem wirkt die
Pandemie weiterhin und womöglich dauerhaft nach und bremst die
Innovationsfähigkeit.

"Um wieder mehr Innovationen hervorzubringen, müssen die Hemmnisse der
Innovationsaktivitäten beseitigt werden. Dazu zählen der Fachkräftemangel, aber
auch Finanzierungsprobleme", sagt Dr. Volker Zimmermann. "Im deutschen
Mittelstand entstehen die allermeisten Innovationen aus dem normalen
Arbeitsalltag heraus - nicht in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Neben
der Unterstützung Forschungs- und Entwicklung-treibender Unternehmen, die
oftmals Vorreiter bei Innovationen sind, gilt es für die Wirtschaftspolitik,
auch die Bedürfnisse von Unternehmen ohne eigene Forschung und Entwicklung
stärker in den Blick zu nehmen."

Die Ergebnisse der Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels sind abrufbar
unter KfW-Innovationsbericht Mittelstand | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die
-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/KfW-Innovationsbericht/)

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen
Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Förderung für Unternehmen | KfW (h
ttps://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/?kfwmc=kom.presse.pm.na.na.stand
ardtext&wt_cc1=anlass&wt_cc2=na)

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