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WAHL 2025/Merz: Bundestagswahl ähnlich wichtig wie 1949

05.01.2025
um 17:25 Uhr

KÖNIGSWINTER (dpa-AFX) - Der Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hält die Bundestagswahl am 23. Februar für ähnlich wichtig wie die erste Bundestagswahl 1949. Zwar werde fast vor jeder Wahl behauptet, dies wäre nun wirklich eine Richtungsentscheidung. "Richtig war das ganz sicher für die Wahl 1949, das war es auch für die Wahl 1953, das war es auch für die Wahl 1990, aber die Wahl 2025, die steht schon fast wie 1949 wieder unter den Vorzeichen von politischen Grundentscheidungen", sagte der CDU-Chef bei einer Veranstaltung zum 149. Geburtstag des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer auf dem Petersberg in Königswinter.

Erst in zehn oder 20 Jahren werde man im Rückblick vollständig verstehen, wie tiefgreifend der heutige Wandel und die Veränderung in der Welt gewesen seien. Die Grundentscheidungen, die jetzt zu treffen seien, dürften nicht nach der Demoskopie ausgerichtet werden, sondern nach tiefen inneren Überzeugungen und den Interessen des Landes, sagte Merz.

Merz sieht Deutschland in einer Umbruchphase

In der Geschichte der Bundesrepublik habe es lange Phasen der Stabilität und Ruhe gegeben. Derzeit erlebten die Deutschen aber eine Zeit der Bewegung. "Wir sind mittendrin in einer solchen Phase des Umbruchs", sagte Merz. "Sicher nicht vergleichbar mit den Wirren und dem Elend der Nachkriegszeit, und dennoch: Die Welt insgesamt ist in Bewegung. Die regelgeleitete Ordnung von 1990 ist spätestens mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine förmlich aus den Angeln gehoben worden."

Der Amtsantritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar bringe neue Unwägbarkeiten. "Wir können heute nur vermuten, dass sich die transatlantischen Beziehungen unter seiner zweiten Präsidentschaft viel grundlegender ändern werden, als er es in der ersten Amtszeit geplant, aber eben nicht wirklich vermocht hat."

In diesem Zusammenhang forderte Merz: "Europa, nicht nur Deutschland, Europa muss endlich erwachsen werden, und Europa muss vor allem sicherheitspolitisch endlich erwachsen werden."/cd/DP/he