Gasverbrauch leicht gestiegen - Hauptlieferant bleibt Norwegen
BONN (dpa-AFX) - Der Erdgasverbrauch in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Insgesamt wurden mit 844 Terawattstunden rund 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr verbraucht, wie die Bundesnetzagentur in Bonn mitteilte. Rund 61 Prozent entfielen auf Industriekunden, die übrigen 39 Prozent auf Haushalte und Gewerbe.
Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018 bis 2021 sei der deutsche Erdgasverbrauch um 14 Prozent zurückgegangen, erklärte die Behörde. "Haushalts- und Gewerbekunden haben dabei 17 Prozent gespart, Industriekunden 12 Prozent", so ein Sprecher.
Eine Rolle hätten dabei auch die Temperaturen gespielt. Sie lagen den Angaben zufolge 2024 im Schnitt knapp 0,9 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 2018-2021.
48 Prozent des importierten Erdgases kam aus Norwegen
Importiert wurden nach vorläufigen Zahlen 865 Terawattstunden Erdgas (2023: 968 Terawattstunden). "Die größten Gaslieferanten waren Norwegen (48 Prozent), die Niederlande (25 Prozent) und Belgien (18 Prozent)", hieß es. Über die deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Lubmin und Mukran seien 69 Terawattstunden Erdgas importiert worden. Dies mache 8 Prozent an den gesamten Importen aus.
Exportiert worden seien 89 Terawattstunden Erdgas (2023: 187 Terawattstunden). Hauptabnehmer seien die Niederlande (34 Prozent), Tschechien (33 Prozent) und Österreich (14 Prozent) gewesen. In Deutschland selbst wurden im vergangenen Jahr 36 Terawattstunden gefördert (2023: 37 Terawattstunden) erzeugt. Bezogen auf den Gesamtverbrauch waren dies gut 4 Prozent. Auch Biogas wurde in das Netz eingespeist.
Die Gasspeicher sind derzeit laut Bundesnetzagentur zu 77 Prozent gefüllt. Damit liege der Füllstand zu Beginn des Januars deutlich unter dem des Vorjahres (91 Prozent). Die Behörde betonte, dass er damit dennoch in einem für diese Jahreszeit erwartbaren Korridor liege./tob/DP/men