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Aktien Frankfurt Ausblick: Leitindex vor schwächerem Wochenstart

13.01.2025
um 08:24 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der leichte Rückschlag des Dax wegen einer Mixtur aus Zoll-, Zins- und Inflationssorgen könnte sich zu Wochenbeginn mit zunächst leichten Verlusten fortsetzen. Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex eine Stunde vor der Xetra-Eröffnung mit 20.173 Punkten einen Auftakt, der mit 0,2 Prozent im Minus liegen würde. Auch der Eurozonen-Index EuroStoxx wurde schwächer erwartet.

Am vergangenen Mittwoch war der Dax mit 20.480 Punkten in Sichtweite seines Rekords von Mitte Dezember bei 20.522 Punkten vorgerückt. Wie die Experten der Landesbank Helaba schreiben, gab es in der zweiten Wochenhälfte dann aber keine größeren Impulse mehr, um dieses zu testen oder zu überwinden - weder fundamental noch technisch. Der designierte US-Präsident Donald Trump verpasste zudem mit erneuten Drohgebärden in puncto hoher Einfuhrzölle für Waren aus anderen Ländern der guten Stimmung einen Dämpfer.

Ein starker US-Arbeitsmarktbericht und das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima vermiesten die Laune der Anleger am Freitag dann weiter, denn die Sorge vor womöglich vorerst ausbleibenden weiteren Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed erhielt - wie auch durch die Zolldrohungen - neue Nahrung. Nach Ansicht der Experten der Schweizer Großbank UBS verfestigt sich damit die Haltung führender Fed-Vertreter, dass die Aufgabe, die US-Inflation wieder auf das 2-Prozent-Ziel zu bringen, noch nicht abgeschlossen ist. Es gebe also keine Eile, die Zinsen weiter zu senken.

"Wir gehen davon aus, dass die Fed im weiteren Jahresverlauf die Möglichkeit hat, ihre Geldpolitik um weitere 0,50 Prozentpunkte zu lockern", gibt sich die UBS am Morgen in einem Kommentar dennoch optimistisch. Auch wenn die US-Wirtschaft voraussichtlich robust bleibe, rechnen die Experten mit einer Abschwächung des Wachstumstempos und einer Wiederannäherung an das Inflationsziel der Fed.

Unternehmensseitig könnte Qiagen am Montag positiv ins Rampenlicht rücken. Vorbörslich zeigten sie sich die Aktien mit 0,6 Prozent im Plus. Der im Dax enthaltene Diagnostikspezialist und Labordienstleister will durch einen sogenannten synthetischen Aktienrückkauf rund 300 Millionen US-Dollar an seine Aktionäre ausschütten.

Weiter einen Blick wert sind einem Händler zufolge die Aktien von Ströer , die am Freitag um etwa ein Fünftel angezogen waren wegen Spekulationen über einen milliardenschweren Verkauf seiner Außenwerbesparte. Der Werbekonzern hatte dann nach Börsenschluss einen entsprechenden Bericht zu ersten Angeboten von Finanzinvestoren bestätigt.

Die Aktien von PVA Tepla stiegen am Montag vorbörslich um mehr als drei Prozent. Das Analysehaus Jefferies hatte sie in einer Studie zu den Chancen mittelgroßer europäischer Unternehmen zum Kauf empfohlen. Bei PVA bezeichneten die Experten das Verhältnis von Chancen und Risiken nach einer Kurskorrektur als inzwischen wieder attraktiv.

Gleichzeitig wurde von Jefferies auch für die arg gebeutelten Aktien von SMA Solar eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Hier zog der Kurs im Tradegate-Handel sogar um fast sieben Prozent an. Umgekehrt jedoch lautet die Einstufung für Verbio , Flatexdegiro und SGL Carbon nur noch "Hold", was den Kurs dieser Aktien vorbörslich mit bis zu vier Prozent belastete.

Außerdem wird am Montag eine Umbesetzung im Kleinwerte-Index SDax wirksam. Gut einen Monat nach seinem Aufstieg muss die auf Krankenhaus-Software spezialisierte Nexus den Index wegen einer Übernahme schon wieder verlassen. Ersetzt wird das Unternehmen - wohl nicht von Dauer - durch den Online-Modehändler About You , für den es ein Übernahmeangebot des Konkurrenten Zalando gibt./tih/mis

Infront DE 40

WKN 846900 ISIN DE0008469008

Infront EU 50

WKN 965814 ISIN EU0009658145