APA ots news: Allianz Risk Barometer 2025
Cyber-Attacken erneut größtes globales Geschäftsrisiko,
Klimawandel erreicht Rekordhoch
München/Wien (APA-ots) - - 38 % der Unternehmen weltweit nennen
Cyber-Angriffe, insbesondere
Datenlecks, als größtes Geschäftsrisiko für das Jahr 2025.
- Auf Platz 2 folgen Betriebsunterbrechungen mit 31 %.
- Naturkatastrophen liegen mit 29 % auf Platz 3, während die Gefahr
des Klimawandels im Vorjahresvergleich am stärksten zunimmt und von
Platz 7 auf Platz 5 vorrückt.
- Geopolitische Unruhen, die Auswirkungen von Regierungs- und
Regulierungsänderungen und die Angst vor Handelskriegen gelten auch
2025 als große Gefahren.
- In Österreich sind die Top-3-Geschäftsrisiken
Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen sowie Cyber-Angriffe. Der
Klimawandel sinkt auf Platz 8.
Cyber-Attacken wie Datenlecks oder Ransomware-Angriffe sowie IT-
Störungen wie der CrowdStrike-Vorfall bereiten im Jahr 2025
Unternehmen weltweit die größten Sorgen, so das aktuelle Allianz Risk
Barometer . Auf Platz 2 und 3 finden sich erneut
Betriebsunterbrechungen sowie die Gefahr von Naturkatastrophen.
Währenddessen führen die Auswirkungen des Superwahljahres, nämlich
steigende geopolitische Spannungen sowie das Potenzial für
Handelskriege, dazu, dass Änderungen in der Gesetzgebung und
Regulierung auf Platz 4 liegen. Der größte Aufsteiger im diesjährigen
Allianz Risk Barometer ist der Klimawandel, der von Platz 7 auf Platz
5 rückt und damit ein Rekordhoch in den letzten 14 Jahren der Umfrage
erreicht. Für die aktuelle Ausgabe wurden mehr als 3.700
Risikoexpert:innen aus über 100 Ländern nach ihren Top-
Unternehmensrisiken befragt.
Zwtl.: Naturkatastrophen als wachsendes Risiko für Österreichs
Unternehmen
Österreichische Studienteilnehmer:innen identifizieren für 2025
Betriebsunterbrechungen als Top-Risiko für heimische Unternehmen (
2024: Platz 3). Den größten Sprung nach vorne machen aber
Naturkatastrophen, die im Vorjahr noch auf Platz 6 lagen und nun
Platz 2 erreichen. Der eng damit verbundene Klimawandel hingegen
landet auf Platz 8 der größten Risiken und verliert sogar 3 Plätze im
Vergleich zum Vorjahr. Cyber-Angriffe erreichen im Gegensatz zur
globalen Stimmungslage in Österreich "nur" Platz 3 (2024: Platz 1).
"Die Extremwetterereignisse im September 2024 haben das Risiko,
das von Naturkatastrophen ausgeht, deutlich ins Bewusstsein von
Unternehmen gerückt und als reale Gefahr für Betriebe und deren
Existenz sichtbar gemacht. Hier gilt es zum einen für Unternehmen
entsprechende Vorkehrungen zu treffen und zum anderen an einer
tragfähigen Versicherungslösung zu arbeiten, die eine gute
Naturkatastrophendeckung ermöglicht", so Daniel Mati, CEO der
Allianz in Österreich.
Vanessa Maxwell, Chief Underwriting Officer von Allianz
Commercial , kommentiert die globalen Ergebnisse: "2024 war ein
außergewöhnliches Jahr für das Risikomanagement. Die Ergebnisse
unseres jährlichen Allianz Risk Barometer spiegeln die Unsicherheit
wider, mit der viele Unternehmen weltweit konfrontiert sind. Die
Vernetzung der Top-Risiken ist in diesem Jahr besonders auffällig,
denn Klimawandel, neue Technologien, Regulierung und geopolitische
Risiken sind zunehmend miteinander verflochten. Dies führt zu
komplexen Zusammenhängen von Ursache und Wirkung. Unternehmen müssen
Resilienz ganz oben auf ihre Agenda setzen, und sich konsequent um
die Verbesserung ihres Risikomanagements und ihrer
Widerstandsfähigkeit bemühen."
Zwtl.: Cyber-Risiken nehmen mit der rasanten technologischen
Entwicklung weiter zu
Cyber-Vorfälle (38 %) gelten im vierten Jahr in Folge als das
weltweit größte Risiko - und das mit einem höheren Vorsprung als je
zuvor (7 %-Punkte). In 20 Ländern, darunter Argentinien, Frankreich,
Deutschland, Indien, Südafrika und Großbritannien, sind sie die
größte Gefahr. Mehr als 60 % der Befragten geben an, dass Datenpannen
das größte Risiko für Unternehmen darstellen, gefolgt von Angriffen
auf kritische Infrastrukturen und physische Vermögenswerte mit 57 %.
"Viele Unternehmen benennen Cyber als größtes Risiko, das durch
die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) sogar noch
verschärft wird. Angesichts der zunehmenden Technologieabhängigkeit
wird es wahrscheinlich auch in Zukunft ein Hauptrisiko für
Unternehmen bleiben. Der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 hat uns
vor Augen geführt, wie abhängig wir alle von sicheren IT-Systemen
sind", sagt Rishi Baviskar, Global Head of Cyber Risk Consulting bei
Allianz Commercial .
Zwtl.: Betriebsunterbrechungen sind eng mit anderen Risiken verbunden
Betriebsunterbrechungen (BU) rangieren seit zehn Jahren in jedem
Allianz Risk Barometer entweder auf Platz 1 oder 2 und behalten auch
2025 mit 31 % ihre Position auf Platz 2. BU sind in der Regel eine
Folge von Ereignissen wie Naturkatastrophen, Cyberangriffen oder -
ausfällen, Insolvenzen oder politischen Risiken wie Konflikten oder
Unruhen, die alle die Fähigkeit eines Unternehmens, normal zu
arbeiten, beeinträchtigen können. Mehrere Beispiele aus dem Jahr 2024
zeigen, warum Unternehmen Betriebsunterbrechungen immer noch als
große Bedrohung für ihr Geschäftsmodell ansehen: Houthi-Angriffe im
Roten Meer führten zu Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund der
Umleitung von Containerschiffen, während der Einsturz der Francis
Scott Key Bridge in Baltimore auch direkte Auswirkungen auf globale
und lokale Lieferketten hatte. Laut einer Analyse von Circular
Republic in Zusammenarbeit mit der Allianz und anderen Unternehmen
kommt es etwa alle 1,4 Jahre zu Unterbrechungen der Lieferkette mit
globalen Auswirkungen, Tendenz steigend. Diese Unterbrechungen
verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden, die bis zu 5 % bis 10
% der Produktkosten ausmachen, und zusätzliche Ausfallzeiten.
"Das Streben nach technologischem Fortschritt und Effizienz wirkt
sich auf die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten aus.
Automatisierung und Digitalisierung haben Prozesse erheblich
beschleunigt. Bei effektiver Umsetzung erhöhen diese Technologien die
Widerstandsfähigkeit, indem sie bessere Datenanalysen, Vorhersagen
und agilere Reaktionsmöglichkeiten bieten. Aus diesem Grund wird der
Aufbau und die Investition in Resilienz für jedes Unternehmen
wichtiger", sagt Michael Bruch, Global Head of Risk Advisory Services
bei Allianz Commercial.
Zwtl.: Der Klimawandel steigt in der Risikowahrnehmung
2024 wird voraussichtlich das heißeste Jahr seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen. Es war auch ein Jahr schrecklicher
Naturkatastrophen mit extremen Hurrikanen und Stürmen in Nordamerika,
verheerenden Überschwemmungen in Europa und Asien und Dürre in Afrika
und Südamerika. Nachdem der Klimawandel in den Jahren der Pandemie in
der Rangliste nach unten gerutscht war, da sich die Unternehmen mit
unmittelbareren Herausforderungen auseinandersetzen mussten, rückt er
2025 um zwei Positionen nach oben in die Top 5 der globalen Risiken
und erreicht mit Platz 5 seine bisher höchste Position. Zum fünften
Mal in Folge überstiegen die versicherten Schäden im Jahr 2024 die
Marke von 100 Milliarden US-Dollar.
Weltweit sind Naturkatastrophen das größte Risiko in Österreich,
Kroatien, Griechenland, Hongkong, Japan, Rumänien, Slowenien, Spanien
und der Türkei. In Mittel- und Osteuropa sowie in Spanien hatten
Überschwemmungen dramatische Auswirkungen auf Menschen und
Unternehmen. In Österreich betrugen die versicherten Schäden zuletzt
jährlich rund eine Milliarde Euro. Aufgrund der Hochwasserkatastrophe
im September geht die Versicherungswirtschaft für das Jahr 2024 von
1,6 bis zwei Milliarden Euro aus.
Zwtl.: Geopolitik und Protektionismus bleiben auf dem Radar
Trotz anhaltender geopolitischer und wirtschaftlicher
Unsicherheit im Nahen Osten, in der Ukraine und in Südostasien fallen
politische Risiken und Gewalt im Jahresvergleich um einen Rang auf
Platz 9 (14 %).
Die Angst vor Handelskriegen und Protektionismus nimmt zu.
Analysen der Allianz und anderer zeigen, dass die
Exportbeschränkungen für kritische Rohstoffe in den letzten zehn
Jahren um das Fünffache gestiegen sind. Zölle und Protektionismus
mögen ganz oben auf der Liste der neuen US-Regierung stehen, aber auf
der anderen Seite besteht auch die Gefahr eines "regulatorischen
Wilden Westens", insbesondere im Zusammenhang mit KI und
Kryptowährungen. In Europa werden die Anforderungen an die
Nachhaltigkeitsberichterstattung im Jahr 2025 ganz oben auf der
Tagesordnung stehen.
"Die Auswirkungen neuer Zölle werden ähnlich sein wie bei (Über-)
Regulierung: steigende Kosten für alle betroffenen Unternehmen",
erklärt Ludovic Subran, Chefökonom bei der Allianz . "Nicht jede
Regulierung ist von Natur aus schlecht. In den meisten Fällen ist
es die Umsetzung, die das Unternehmensleben erschwert. Nicht nur die
Anzahl der Regeln, sondern auch eine effiziente Verwaltung sollte im
Mittelpunkt stehen. Eine gründliche Digitalisierung der Behörden ist
dringend erforderlich. Allerdings werden wir wohl auch im Jahr 2025
noch vergeblich auf eine entsprechende digitale Strategie warten.
Stattdessen drohen Handelskriege. Die Aussichten sind nicht rosig",
so Subran weiter.
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