FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax könnte am Donnerstag seinen Vortagsrekord übertreffen. Mit einem freundlichen Start dürfte der deutsche Leitindex über die Marke von 20.600 Punkten zurückkehren und sich dort seiner Bestmarke nähern. Mit den US-Verbraucherpreisen und starken Zahlen großer US-Banken im Rücken war er am Mittwoch zwischenzeitlich bis auf 20.629 Punkte geklettert.
Am Donnerstagmorgen signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex rund eine Stunde vor der Xetra-Eröffnung einen Start bei 20.623 Punkten, was ein Plus von 0,2 Prozent bedeuten würde. Der Eurozonen-Index EuroStoxx wurde am Morgen auch knapp im Plus erwartet. An der Wall Street hatten die Anleger am Vorabend ebenfalls positiv auf die Inflationszahlen reagiert, vor allem bei den zinsempfindlichen Technologiewerten.
Die für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed besonders wichtige Kernrate des Preisauftriebs, die Energie und Nahrungsmittel außen vor lässt, überraschte zum Ausklang des Jahres mit einer leichten Abschwächung. Das minderte Sorgen, dass die US-Notenbank Fed 2025 ihren Zinssenkungskurs stoppen könnte oder perspektivisch vielleicht sogar den Leitzins anheben muss. Denn jüngst hatten starke Daten vom US-Arbeitsmarkt und die hartnäckig hohe Inflation in den USA die Spekulation auf sinkende Zinsen gedämpft.
Laut Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sprechen die am Vortag hohen Umsätze dafür, dass viele, die bislang an der Seitenlinie gewartet haben, nun auf den Börsenzug aufspringen. "Gerade kurz nach Jahresbeginn ist die Angst, bei möglichen Kursgewinnen nicht dabei zu sein, bei vielen sehr groß."
Unternehmensseitig sorgt am Donnerstag Verbio für negative Schlagzeilen. Hier bahnen sich Kursverluste im deutlich zweistelligen Prozentbereich an, nachdem der Biokraftstoff-Hersteller wegen technischer Probleme und einer schwachen Preisentwicklung die Prognose für das operative Ergebnis gesenkt hat. Die Aktien werden auf dem niedrigsten Niveau seit Sommer 2020 erwartet.
Im Dax hatte Zalando bessere Nachrichten zu bieten, hier ging es im Tradegate-Handel um fast acht Prozent bergauf. Der Online-Händler übertraf dank eines Endspurts im vergangenen Jahr sein Profitabilitätsziel. Als Treiber hinzu kommt eine Kaufempfehlung der Schweizer Großbank UBS. Analyst Yashraj Rajani glaubt an einen Zyklus, in dem sich das Unternehmen immer höhere Ziele stecken könnte.
Fast vier Prozent höher erwartet werden ferner die Aktien von Drägerwerk . Händler urteilten, die am Vorabend nach Börsenschluss vorgelegten Eckdaten des Herstellers von Gesundheits- und Sicherheitstechnik seien durchwachsen ausgefallen. Positiv komme bei den Anlegern aber eine bessere Auftragsentwicklung an, hieß es./tih/mis