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16.01.2025
um 10:20 Uhr

APA ots news: Neuer EU-Rahmen macht Finanzsystem fit gegen Cyberangriffe und IT-Ausfälle - DORA-Start im Fokus der FMA

EU-Paket zu Digitaler Operationaler Resilienz im Finanzsektor
(DORA) ab 17. Jänner 2025 EU-weit anwendbar. FMA hat die
Vorbereitung in Österreich eng begleitet.

Wien (APA-ots) - Die jüngsten Störungen bei Informations- und
Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen weltweit haben auch
im vergangenen Jahr verdeutlicht, wie sehr sich die Wirtschaft auf
zuverlässige IKT für einen reibungslosen Geschäftsbetrieb verlässt.
Im Juli 2024 führte ein fehlerhaftes Update der Sicherheitssoftware
Crowdstrike Falcon auf der ganzen Welt zu IKT-Ausfällen in
Unternehmen aus den Bereichen Infrastruktur, Gesundheitswesen,
Transport und Finanzdienstleistungen. In Österreich sind in den
letzten Monaten Ausfälle oder Störungen in der IKT-Infrastruktur von
einzelnen Banken aufgetreten, die etwa zu falschen Kontoinformationen
oder ausgefallenen Bankomaten geführt haben. Damit das besonders
stark IKT-abhängige Finanzsystem sich gegen solche Risiken wappnet,
hat die Europäische Union (EU) einen Rechtsrahmen geschaffen.

Zwtl.: Stärkung der digitalen Resilienz des Finanzsektors

Die Verordnung (EU) 2022/2554 über die digitale operationale
Resilienz im Finanzsektor ( Digital Operational Resilience Act oder
kurz DORA) ist ein bedeutender Schritt zur Stärkung der digitalen
Widerstandskraft von Banken, Versicherungen und Märkten. Die
Verordnung ist am 16. Jänner 2023 in Kraft getreten und wird ab dem
morgigen 17. Jänner 2025 in der gesamten Union angewendet. Die
wesentlichen Regelungsbereiche von DORA sind das IKT-
Risikomanagement; die Behandlung, Klassifizierung und Meldung IKT-
bezogener Vorfälle; das Testen der Fähigkeit, Cyber-Angriffe
abzuwehren - auch durch simulierte Angriffe durch sogenannte White-
Hat-Hacker oder Red Teams ( Threat-led penetration testing ); das
Management des IKT-Drittparteienrisikos; der Überwachungsrahmen für
kritische IKT-Drittdienstleister sowie die Vereinbarungen über den
Austausch von Informationen und Erkenntnissen zu Cyberbedrohungen.

Zwtl.: FMA als zuständige DORA-Behörde

DORA stellt auch vielfältige Anforderungen an die
Aufsichtsbehörden im Finanzsektor. In Österreich ist die FMA (
Österreichische Finanzmarktaufsicht) die zuständige Behörde für die
Überwachung der Einhaltung der DORA-Vorgaben; sie arbeitet dabei mit
der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) eng zusammen. Für die FMA
bedeutet dies, Prozesse zur effizienten Erfüllung der DORA-Vorgaben
zu implementieren und kontinuierlich zu verbessern. Insbesondere neue
IKT-Systeme zur Verarbeitung von Meldungen zu schwerwiegenden IKT-
bezogenen Vorfällen und zu von Finanzunternehmen zu übermittelnden
Informationsregistern über die eingesetzten IKT- Drittdienstleister
sind eingerichtet worden.

Zwtl.: Neuer Überwachungsrahmen für kritische IKT-Drittdienstleister

Mit DORA wird auch ein europäischer Überwachungsrahmen
eingerichtet, der darauf abzielt, die Risiken, die von der
Konzentration der Abhängigkeiten von IKT-Drittdienstleistern
ausgehen, effektiv zu überwachen und zu minimieren. Im Fokus stehen
hier für den europäischen Finanzsektor besonders wichtige kritische
IKT-Drittdienstleister wie große, global tätige Cloud-Service
Provider. Die drei europäischen Aufsichtsbehörden ( EBA , ESMA und
EIOPA ) übernehmen hier die operative Überwachungstätigkeit.

Zwtl.: DORA ist kein Selbstzweck, sondern dient der Finanzstabilität

"Diese umfassenden Regelungen sollen sicherstellen, dass
Finanzunternehmen auch bei schwerwiegenden Störungen der
Cybersicherheit oder der IKT-Systeme ihren Betrieb aufrechterhalten
können", so die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller. "Die
Einführung von DORA ist ein entscheidender Schritt, um Stabilität und
Sicherheit des europäischen Finanzmarkts zu gewährleisten und das
Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die digitalen
Finanzdienstleistungen zu stärken. Mit DORA wird ein neuer Standard
für die Cybersicherheit im Finanzsektor gesetzt."

Zwtl.: Weitere Informationen:

Antworten zu DORA finden Sie auf unserer Website: DORA - Digitale
operationale Resilienz im Finanzsektor - FMA Österreich .

Rückfragehinweis:
FMA-Mediensprecher
Boris Gröndahl
Telefon: +43 1 24959-6010 / +43 676 8824 9995
E-Mail: boris.groendahl@fma.gv.at

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