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Deutz baut Motoren für Militärfahrzeuge für Einsatz in Ukraine -
Vorstandschef: Leisten einen Beitrag zur Zeitenwende
Köln (ots) - Köln. Der Kölner Motorenbauer Deutz AG hat seine Pläne, ins
Rüstungsgeschäft einzusteigen, konkretisiert. "Zeitenwende heißt auch, dass es
die notwendige Ausrüstung braucht. Hier können wir mit unserem Motorensortiment
einen Beitrag leisten", sagte Vorstandschef Sebastian Schulte dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Deutz wolle sich breiter aufstellen. "Zuletzt
haben wir einen langjährigen Vertriebs- und Servicepartner in Polen übernommen,
mit dem wir jetzt erste Militärfahrzeuge mit Motoren beliefern. Das in Warschau
ansässige Unternehmen BTH FAST liefert unter anderem Deutz-Motoren für den
Einsatz in Militärfahrzeugen im Rahmen der Unterstützung für die Ukraine.
Oncilla heißt das Produkt, ein Fahrzeug, das Mannschaften aber auch Waffen
transportieren kann." Als potenzielle Kunden kommen für Deutz allerdings bislang
nur Nato-Partnerländer in Frage. "Viele osteuropäische Bündnispartner verfügen
noch über Fahrzeuge aus sowjetischer Produktion, für die es keine Ersatzteile
mehr gibt oder wenn, dann nur in Russland und damit nicht mehr verfügbar. In
Polen etwa gibt es Tausende solcher Fahrzeuge, die perspektivisch neue und
moderne Motoren benötigen. Das bietet großes Potenzial", sagte Schulte. Darüber
hinaus schaue man sich weitere Optionen im Defense Bereich an. Zu
Medienberichten, wonach Deutz ein Angebot für den Kauf der Werften von
Thyssenkrupp abgegeben haben soll, wollte sich Schulte nach wie vor nicht
äußern.
Von dem bei Deutz geplanten 50-Millionen-Sparprogramm sollen rund 30 Millionen
Euro auf den Bereich Forschung und Entwicklung entfallen. Im Zuge dessen möchte
sich Deutz von rund 200 Beschäftigten in dem Bereich trennen. "Wir müssen da
ehrlich zu uns selbst sein. Vor allem, wenn es um den Verbrenner geht. Da stehen
aktuell keine weiteren Entwicklungsaufgaben an. Daher werden wir uns in dem
Bereich von Mitarbeitern trennen müssen", sagte Schulte. Gute Perspektiven für
das Kölner Stammwerk bietet laut Deutz die Kooperation mit Daimler Truck. Seit
letztem Sommer vertreibt das Unternehmen mittelschwere und schwere
Daimler-Truck-Motoren exklusiv für Nutzfahrzeuge abseits der Straße. "Ab 2029
planen wir, die Endmontage des mittelschweren Motors bei uns hier in Köln. Eine
gute Perspektive für die Auslastung unseres Werkes hier in Köln-Porz."
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