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DGB und CDU-Kanzlerkandidat kommen sich näher

20.01.2025
um 14:57 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - DGB-Chefin Yasmin Fahimi erhofft sich von CDU-Chef Friedrich Merz auch künftig Interesse an den Gewerkschaften. Bei einem Besuch in der vergangenen Woche habe der Unionskanzlerkandidat sehr aufmerksam zugehört. "Er war sehr interessiert, gerade auch aus unseren Mitgliedsgewerkschaften die konkrete Situation und Lage in der Wirtschaft sich anzuhören, und daran werden wir natürlich auch in Zukunft weiter anknüpfen", sagte Fahimi bei der traditionellen Jahrespressekonferenz des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Berlin.

Unter dem Dach des DGB befinden sich die IG Metall, Verdi und sechs weitere Gewerkschaften mit zusammen 5,7 Millionen Mitgliedern. Auch wenn der DGB offiziell parteipolitisch unabhängig ist, hat er die größte Nähe zur SPD. Vor Merz` Besuch hatte der DGB an demselben Tag Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu Gast.

Fahimi nach Gespräch: "Es war gut"

Auf die Frage, ob in der DGB-Führung angesichts eines möglichen CDU-Kanzlers Merz eher Ab- statt Aufbruchstimmung herrsche, meinte Fahimi, Aufbruchstimmung sei "permanenter Auftrag an die Gewerkschaften". Merz habe sich aber mehr Zeit genommen, als er ursprünglich geplant hatte. Knapp zwei Stunden habe der CDU-Chef mit dem DGB-Vorstand geredet. "Es war gut, es war ein offenes, es war ein interessiertes Gespräch." Merz habe betont, dass der DGB und er sich nicht immer einig seien, er aber für weitere Gespräche offen sei.

DGB: FDP soll nicht mehr in Regierung

Im Übrigen sei ihrer Ansicht nach "noch viel Bewegung" im Bundestagswahlkampf. Auch die Parteien befänden sich noch "in Denkprozessen". Koalitionsgespräche würden bewertet, wenn es so weit sei. "Entsetzt" zeigte sich Fahimi über Inhalt und Stil der FDP. Sie sagte, "dass es gut ist, dass diese FDP unter dieser Führung nicht wieder in Regierungsverantwortung kommt"./bw/DP/mis