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Panamas Präsident: Panamakanal war kein Zugeständnis

20.01.2025
um 21:30 Uhr

PANAMA-STADT (dpa-AFX) - Panamas Präsident José Raúl Mulino hat die Ansprüche des neuen US-Präsidenten Donald Trump auf den Panamakanal entschieden zurückgewiesen. "Der Kanal ist und bleibt panamaisch", sagte Mulino. Wie seit 1999 werde die Verwaltung der für den Welthandel wichtigen Wasserstraße unter Kontrolle des mittelamerikanischen Landes bleiben. Es gebe keine Nation in der Welt, die sich in die Verwaltung einmische.

Trump hatte in seiner Rede anlässlich seiner Vereidigung angekündigt, die USA würden den Kanal zurückholen. "China betreibt den Panamakanal. Und wir haben ihn nicht an China gegeben, wir haben ihn Panama gegeben", sagte der Republikaner. US-Schiffe müssten zudem stark überhöhte Gebühren bezahlen.

Die Übergabe des Kanals an Panama sei kein Zugeständnis, sondern das Ergebnis des Kampfes des panamaischen Volkes gewesen, sagte Mulino. Panama habe die Wasserstraße verantwortungsvoll verwaltet und ausgebaut. Sein Land werde auf Grundlage des Völkerrechts seine Rechte geltend machen.

Vor mehr als Hundert Jahren von den USA gebaut

Der 82 Kilometer lange Kanal verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Ingenieurkorps des US-Heeres gebaut. Am 31. Dezember 1999 übergaben die USA die Kanalverwaltung an Panama. Die Transaktion hatte der kürzlich verstorbene demokratische US-Präsident Jimmy Carter ausgehandelt.

Das Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports PPC betreibt auf beiden Seiten des Kanals seit Jahrzehnten große Container-Terminals. Die Firma gehört nicht dem chinesischen Staat, sondern einer reichen Hongkonger Familie./aso/DP/he