FRANKFURT (dpa-AFX) - Milliardenschwere Wertberichtigungen von Orsted
Mit Vestas
Orsted nahm mit den Zahlen zum vierten Quartal eine Wertberichtigung von gut 12 Milliarden Kronen (umgerechnet 1,6 Milliarden Euro) vor. Als Gründe nannte das Unternehmen gestiegene US-Zinsen, eine Neubewertung des gepachteten Meeresbodens vor der US-Ostküste sowie Verzögerungen und höhere Kosten bei einem Offshore-Windkraftprojekt ebenfalls vor der Ostküste der USA.
Analyst Javier Garrido von JPMorgan wertete die Abschreibungen der Dänen als negativ. Sie überträfen seine Erwartung um mehr als das Dreifache, setze man nur das gestiegene Zinsniveau in den USA als Bewertungsmaßstab an. Zentraler Belastungsfaktor seien Verzögerungen und zusätzliche Kosten beim Projekt Sunrise Wind vor der Ostküste der USA. "Das dürfte am Markt negativ aufgenommen werden", hatte der Experte schon vor Börsenbeginn prognostiziert.
Erschwerend hinzu kommt für die Branche der Kurswechsel der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Das Weiße Haus teilte mit, man werde Genehmigungsverfahren straffen und Vorschriften aufheben, die die Energieerzeugung und -nutzung übermäßig erschweren. Die energiepolitischen Maßnahmen würden auch die Verpachtung von Gebieten zur Nutzung als "massive Windparks" beenden, die die Landschaft zerstörten und den Verbrauchern nicht nützten.
"Trump hat sein Versprechen wahrgemacht, die Windkraft schon am Tag eins seiner Amtszeit zu verhindern", schrieben Branchen-Analysten von der kanadischen Bank RBC. Die entsprechende Verfügung des Präsidenten nenne allerdings keine Details für die Kriterien einer rechtlichen Beurteilung bestehender Miet- und Pachtverträge für landgestützte Windkraftanlagen und ihre etwaige Aufhebung. Sollte Trump eine solche Aufhebung tatsächlich verfolgen, so wäre das laut RBC eine "massive Eskalation" im Rahmen seiner Anti-Windkraft-Politik. Mit Blick auf Offshore-Anlagen habe es bislang den Anschein, als könnten im Bau befindliche Projekte fortgeführt werden./bek/tih/mis