Pressestimme: 'Frankfurter Rundschau' zu USA/Kolumbien
FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Rundschau" zu USA/Kolumbien:
"In normalen Zeiten hätte die Sache mit einem Telefonanruf beigelegt werden können, zumal es beim Streit zwischen den USA und dem Kolumbien nicht um das "Ob", sondern nur um das "Wie" der Abschiebung von irregulären Einwanderern in das südamerikanische Land geht. Aber Donald Trumps Adrenalinspiegel schießt gerade durch die Decke. Also eskalierte der machttrunkene Präsident den marginalen Konflikt in derart wahnwitzigem Tempo, dass man vor dem geistigen Auge schon US-amerikanische Luftlandetruppen in Bogota wähnte. So weit kommt es nicht. Trump verkauft die Episode nun als Triumph. In Wirklichkeit ist sie ein Desaster. Nicht nur wissen die Verbündeten der USA in aller Welt nun, was der neue Machthaber im Weißen Haus unter "Partnerschaft" versteht. Vor allem liegen Washingtons jahrzehntelange Bemühungen in Scherben, das Bild des bösen "Gringos" in Lateinamerika durch eine neue Soft Power abzulösen. Darüber freuen kann sich nur einer: China - der tatsächlich gefährlichste Rivale der USA."/DP/jha