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Aktien Frankfurt Ausblick: Nasdaq und ASML-Zahlen treiben Dax gen Rekordhoch

29.01.2025
um 08:20 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestützt von einer Erholung der Nasdaq und starken Auftragsdaten des niederländischen Chipausrüsters ASML dürfte der Dax zur Wochenmitte weiter Fahrt aufnehmen. Die ASML-Geschäftszahlen hoben am Morgen die Branchenstimmung.

Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart am Mittwoch signalisierte der X-Dax ein Plus von 0,3 Prozent auf 21.504 Punkte für den deutschen Leitindex. Das Rekordhoch von gut 21.520 Punkten vom vergangenen Freitag ist damit greifbar. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx wird am Mittwoch 0,9 Prozent höher erwartet.

Am Dienstag hatte die überwiegend mit Technologiewerten bestückte US-Börse Nasdaq die Sorgen vor der chinesischen Konkurrenz durch das neue Open-Source-KI-Modell des Start-ups DeepSeek weitgehend abgeschüttelt und deutliche Gewinne verbucht. Die Erleichterung kam nach Experten-Einschätzungen über DeepSeek. So schrieben etwa die Analysten der Bank of America dazu: KI-Fortschritte, die vor allem Optimierungen zu verdanken seien und nicht durch höhere Rechenressourcen zustande kämen, zeigten, dass die für Unternehmen interessante Künstliche Intelligenz (KI) weiterhin in den Kinderschuhen stecke. Zudem seien Mediengerüchte über eine angeblich weitaus kostengünstigere Entwicklung der DeepSeek-Modelle "irreführend und übersehen das Gesamtbild".

Zudem verwiesen Marktexperten auf ASML als Stütze für eine gute Börsenstimmung an diesem Tag, denn der Ausrüster der Chipindustrie erzielte im vierten Quartal nicht nur einen Rekordumsatz, sondern überzeugte vor allem mit einem starken Auftragseingang. Unter den deutschen Technologiewerten trieb dies vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Börsenschluss am Vortag bereits die Aktien von Infineon , Aixtron , Jenoptik oder auch Suss Microtec spürbar an.

Bevor an diesem Abend nach dem Börsenschluss in Europa die Aufmerksamkeit zur Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed wandert und anschließend, nach dem US-Börsenschluss zu den Quartalsberichten der drei Technologie-Schwergewichte Microsoft , Meta und Tesla , dürfte sich der Blick auch auf Renk richten. Der Rüstungskonzern, ein Anbieter für Antriebstechnik, legte überraschend Zahlen vor. Nach der jüngsten Kurserholung zeigten sich die Aktien auf Tradegate leicht im Plus.

Die Aktie von Hugo Boss könnten Interesse auf sich ziehen, nachdem der französische Luxusgüterkonzern LVMH mit seinen Jahreszahlen enttäuschte. So ging der Gewinn 2024 stärker zurück als erwartet. Auf der Handelsplattform Tradegate gaben sie nach.

Obendrein könnten Umstufungen bewegen. So hat die US-Investmentbank Goldman Sachs die Aktie von Carl Zeiss Meditec von "Sell" auf "Neutral" hochgestuft und das Kursziel von 50 auf 60 Euro angehoben. Die Erwartungen dürften ihren Boden gefunden haben, und die Zeit sinkender Gewinnschätzungen am Markt vorbei sein, schrieb Analyst Richard Felton. Er hob seine Prognosen währungsbedingt und angesichts der jüngsten China-Zulassung des Augenlasergeräts Visumax 800 an.

Die DZ Bank stufte Wacker Chemie nach Zahlen von "Halten" auf "Kaufen" hoch, senkte allerdings den fairen Wert für die Aktie auf 81 Euro. Die operative Ergebnisprognose (Ebitda) für 2025 von Analyst Peter Spengler liegt zwar unter der Konsensschätzung und zudem rechnet er kurzfristig mit Gewinnrevisionen. Die Aktie notiere aber schon auf einem neuen Tief und deutlich unter dem Buchwert, schrieb er als Begründung für seine Kaufempfehlung./ck/mis

Infront DE 40

WKN 846900 ISIN DE0008469008

Infront EU 50

WKN 965814 ISIN EU0009658145