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29.01.2025
um 12:05 Uhr

APA ots news: FMA-Analyse "Austrian Digital Financial Landscape" analysiert die Nutzung digitaler Technologien im Finanzsektor

Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Risiken bei
IT-Dienstleistern: Dritte "Landkarte" der FMA zum Stand der
Digitalisierung des österreichischen Finanzmarkts seit 2018.

Wien (APA-ots) - Die fortschreitende Digitalisierung ändert die
Rahmenbedingungen am
Finanzmarkt, bringt neue Auslegungsfragen und Risiken für
Marktteilnehmer mit sich und stellt auch die Praxis der
Finanzmarktaufsicht (FMA) vor neue Anforderungen. Die FMA hat deshalb
im Jahr 2024 ihre Analyse zur Digitalisierung am österreichischen
Finanzmarkt fortgeführt. Dabei ging es darum, das digitale
Risikoprofil der Unternehmen am österreichischen Finanzmarkt sowie
die IKT-Vernetzungen zu ermitteln. Austrian Digital Finance Landscape
folgt Vorgängerstudien, die 2018 und 2021 durchgeführt wurden.
Erhoben wurde bei den beaufsichtigten Unternehmen unter anderem:

- welche digitalen Technologien eingesetzt werden,

- welche Rolle digitale Vertriebsplattformen und Vergleichsportale
einnehmen,

- welche Ökosysteme und IKT-Verflechtungen am österreichischen
Finanzmarkt bestehen,

- ob die bestehende IKT-Infrastruktur mit der zunehmenden
Digitalisierung Schritt hält und

- wie gut die Branche auf die Anforderungen an die digitale
operationale Resilienz durch den neuen EU-Rechtsrahmen DORA
vorbereitet ist

"Die Erkenntnisse aus dieser Analyse fließen in die
Aufsichtsstrategie der FMA ein und wurden bereits bei der Festlegung
der Schwerpunkte für 2025 berücksichtigt", betonen die Vorstände der
FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller. "Sie hilft uns, Trends beim
Einsatz innovativer Technologien in der Aufsicht zu berücksichtigen,
Konzentrationsrisiken und mögliche Ansteckungskanäle zu
identifizieren, die Cyber-Resilienz des österreichischen Finanzmarkts
gezielt zu überwachen, und das digitale Risikoprofil der
beaufsichtigten Unternehmen zu reflektieren."

Zwtl.: Erkenntnisse aus der Analyse

Cloudservices haben seit 2018 stark an Bedeutung gewonnen und
werden nun praktisch universell von den Unternehmen aller
Finanzmarktsektoren eingesetzt. Auch die Nutzung von Robotic Process
Automation ist signifikant gestiegen und wird bereits von zwei
Drittel der Banken und der Hälfte aller Versicherungsunternehmen für
die Abarbeitung repetitiver Formulare und bei der Übertragung von
Datensätzen in die Analysesysteme eingesetzt. Blockchain-Technologie
wird hingegen immer noch sehr wenig genutzt. Entgegen manchen
Ausbauplänen im Jahr 2021 ist die Nutzung mangels konkreter
Anwendungsfälle sogar noch zurückgegangen.

AI-basierte Systeme stellen starke Wachstumsbereiche dar. Die
2021 kommunizierten Ausbaupläne wurden über alle Sektoren hinweg
erfüllt. Mehr als ein Viertel der beaufsichtigten Unternehmen setzt
in ihrem operativen Geschäftsbetrieb bereits Machine Learning ein,
etwa für Rating-Systeme und Betrugsbekämpfung. In diesem Bereich und
bei Natural Language Processing wird in den kommenden Jahren auch
kräftig ausgebaut.

Digitale Vertriebsplattformen, Vergleichsportale, Social Media,
Chatbots und Robo Advice verdrängen zunehmend konventionelle Wege des
Vertriebs. Vergleichsportale setzten sich seit 2018 praktisch in
allen Sektoren als Pre-Sales-Instrument durch. Allerdings geschieht
der Vertragsabschluss bislang noch kaum direkt auf solchen
Plattformen - was sich in den kommenden Jahren aber ändern dürfte.
Das wirft auch neue aufsichtsrechtliche Fragen auf.

Beinahe der schwerwiegenden IKT-Vorfälle gehen von
Drittdienstleistern aus. Das zeigt die Sinnhaftigkeit der DORA-
Vorgaben zum IKT-Drittpartei-Risikomanagement. Mehr als Ÿ der
schwerwiegenden IKT-Vorfälle am österreichischen Finanzmarkt sind
überdies auf Systemfehler wie z.B. Softwarefehler oder ausgefallene
Netzwerkinfrastruktur zurückzuführen - nicht auf externe Angriffe.

Zwtl.: Nachholbedarf

Die DORA-Gap-Analyse der FMA zeigt, dass der österreichische
Finanzmarkt im Aggregat bereits die wichtigsten Vorkehrungen zur
Sicherstellung der DORA-Compliance getroffen hat, wenngleich es
individuell noch deutliche Unterschiede gibt. Der größte
Handlungsbedarf besteht beim IKT-Drittpartei-Risikomanagement.
Insbesondere die Vertragsanpassungen sowie das Aufsetzen des
Informationsregisters der IKT-Dienstleister, das alle vertraglichen
Vereinbarungen über die Nutzung von IKT-Dienstleistungen umfasst,
sind praktisch in allen Sektoren noch im Gange und stellen eine der
größten Herausforderungen von DORA dar.

Zwtl.: Einladung zur Kommentierung

"Wir sehen unsere Digitalisierungslandkarte aber auch als
Grundlage für eine weitere Diskussion zum digitalen Wandel am
österreichischen Finanzmarkt. Wir laden alle Interessierten ein, sich
aktiv daran zu beteiligen und ihre Stellungnahme abzugeben", so der
FMA-Vorstand. Die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen, ihre
Anmerkungen und Anregungen zur Austrian Digital Finance Landscape bis
31. März 2025 an die FMA zu übermitteln; formlos an die Adresse
digitalisierung@fma.gv.at .

Link zur FMA-Digitalisierungslandkarte:
https://www.fma.gv.at/publikationen/studie-digitalisierung-
finanzmarkt/

Rückfragehinweis:
FMA-Mediensprecher
Boris Gröndahl
Telefon: +43 1 24959-6010 / +43 676 8824 9995
E-Mail: boris.groendahl@fma.gv.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom

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